Powerfußball in 4 Akten

Akt 1:  Das Gehirn programmieren

Ohne den Kopf bewegt sich keine Muskel. Man spielt wie man denkt. Die Qualität des mentalen Trainings bestimmt daher die Qualität des körperlichen Trainings. Umgekehrt, hinterlässt die Qualität des physischen Trainings eine Spur im Gehirn. Der Job des Trainers im Spitzensport ist es, beide Trainingsarten zu optimieren und zu harmonisieren.

Mentales Training funktioniert folgendermaßen: Sie schließen die Augen und stellen sich vor, wie Sie den Ball beim Torschuss so perfekt treffen, dass er in eine der vier Ecken des Tores geht. Oder, dass sie einen perfekten Pass zum Mitspieler schlagen, direkt in the Lauf, so dass dieser den Ball entweder ideal weitergeben oder aufs Tor knallen, kann.

Sie trainieren mental, wenn Sie abends im Bett liegen, in Ihren Träumen, während des Fernsehprogramms, oder während Sie im Auto, Zug oder Flugzeug sitzen. In anderen Worten, Sie trainieren immer mental, während Ihrer ganzen Profi-Karriere. Auf diese Weise „erleben“ Sie den Schuss im Kopf und machen aus einem anfänglich kleinen Trampelpfad im Gehirn eventuell eine Dorfstraße. Monate oder Jahre später, wenn Sie Schuss und Pass in the Halle!! zigtausend Mal geübt haben, wird aus der Dorfstraße nach und nach, also nach einigen weiteren zigtausend Schüssen und Pässen, eine Bundesstraße, die dann in den folgenden Jahren, wenn Sie Ihre Künste auf dem Spielfeld anwenden, sich langsam zur Autobahn ausweiten. Eine Autobahn im Kopf heißt Perfektion auf dem Spielfeld.

Wenn Sie 5 Jahre lang, im Kopf und in der Halle, den perfekten Pass oder Schuss üben, werden Sie zum Scharfschützen (scharf heißt power). So einen Fußballspieler gibt es noch nicht. Aber es gibt viele  andere Spitzensportler, Nichtfußballer, die so trainieren. Sonst wären Sie nicht Spitzensportler (im Tennis, Golf, Basketball, Football, Volleyball, Fechten, Boxen, etc.) geworden. Man sagt, dass eine Bewegung, oder ein Satz von Bewegungen, mindestens zehn Tausend Mal geübt werden muss, damit sie „sitzt“. Perfektion verlangt angehendes Weiterüben.

Dies sind Methoden und Dimensionen, die im Massensport Fußball noch nicht angekommen sind. Die jetzigen Trainingsmethoden sind noch ziemlich primitiv. Die Spanier, mit ihren schnellen Pässen und Denken, sind da schon einen Schritt weiter, wie die WM 2010 gezeigt hat. Nur können die Spanier nicht aufs Tor schießen. Sie habe Torschüsse nicht ein paar hundert Tausend Mal geübt. Das kann man verallgemeinern: Kaum jemand im Fußball hat irgendetwas so oft geübt. Im Psychomotor (Kopf-Fuß) Domain. Aber, wie gesagt, Spitzensportler in anderen Sportarten trainieren so. Lesen Sie Bücher über „die Großen“ im Sport und Kultur (z.B., Musiker, Dirigenten) und Sie werden diese Aussage bestätigt finden. Keiner kann im Meisterschaft erlangen, der nicht jahrelang hart trainiert. Bei „hart“ meine ich einzelne Bewegungen viele zig-tausend Mal wiederholen. Unbekannt im Fußball.

In Deutschland werden Trainer an Sporthochschulen ausgebildet. Sie werden also von Beamten unterrichtet. Das ganze Universitätsprogramm wird staatlich gelenkt. Das ist der Grund, warum so wenige deutsche Universitäten unter den besten Unis der Welt zu finden sind. Staatliche Universitäten können sich mit freien nordamerikanischen Universitäten nicht messen.„Frei“ heißt doppelte Leistung bringen, nicht weil man dazu gezwungen wird, sondern weil man es aus freien Stücken gern macht. Für Deutsche ist das schwer zu verstehen, weil sie wirkliche Freiheit noch nie erlebt haben.

Sie werden dies unvorstellbar finden, aber ich habe es selber über Jahrzehnte erlebt. Als freier Professor, an einer freien, d.h., nicht staatlichen (es gibt in NA keine staatlichen Universitäten), Universität „lebte“ ich meinen Job 16 Stunden am Tag, auch an Wochenenden, weil der Job wie eine Droge auf mich wirkte. Er gab mir „Highs“, die Drogen nicht geben können. Freiheit setzt Energien frei, die vorher nur schlummerten. Neben der Uni hatte ich eine Consulting Firma (Professional Effectiveness Technologies), arbeitete an verschienenen Regierungskontrakten  und trieb Forschungen auf verschiedenen Gebieten – nicht weil ich es musste, sondern weil ich es wollte und konnte, weil es mich interessierte. So etwas gibt es in Europa nicht. Die Systeme und Strukturen sind dramatisch anders. Der Staat und riesige Beamtenapparat bestimmt in Deutschland, wo es lang geht.

Der DFB sollte seine eigene Fußballhochschule gründen, und mit sorgfältig ausgesuchten Experten bestücken. Auf diese Weise würde sich der Job des Trainers, das Training selbst, und die sich daraus ergehende Spielweise, gewaltig ändern.

Die WM hat gezeigt, dass im Moment fast alle Ländermannschaften gleich spielen. Gleich schlecht, meine ich. Der Fußball ist reformbedürftig. Weil schlecht, ist er jedoch enorm steigerungsfähig. Das Land, das zuerst aus der Mittelmäßigkeit erwacht, wird den Fußball international beherrschen. Die Spanier sind auf dem besten Weg. Obwohl sie noch nicht gut schießen können. Aber die Spieler kennen sich und spielen schon seit langem zusammen. Auf diese Weise konnten sie sich als Team zusammen finden. Kurzfristig bunt zusammengewürfelte Mannschaften können in ein paar Tagen oder Wochen nie zu einem effektiven Team zusammenfinden. Daher bleiben die 22 sorgfältig ausgesuchten, zu einander passenden, Spieler im Powerfußball ein „Fußballleben“ zusammen. Erst danach (mit 35 Jahren), heiraten sie und bauen eine Familie auf. Bis dahin ist das Team die Familie.

Um zum mentalen Training zurück zu kommen, ich will die Sache einmal übertreiben und Sie, mit etwas Glück, vielleicht sogar zum Schmunzeln bringen: Es ist möglich, eine Mannschaft nur mental zu trainieren. Diese Mannschaft wird eine nicht-mental trainierte Mannschaft nach ein paar Jahren klar schlagen. Wetten, dass?

Akt 2: Den Schuss und Pass üben, üben, üben, üben, üben, über, üben, üben und üben

Bevor junge Spieler sich mit dem Schuss und Pass befassen, lernen Sie von einem Karateexperten, wie man die Kraft „Chi“ in einen Schuss mit einbaut. Sie haben sicherlich schon Vorführungen gesehen, in denen „Experten“, z.B. junge 12-jährige Mädchen, mit einem einzigen Schlag der Handkante zwei oder drei übereinandergelegte Ziegelsteine in kleine Stücke zerschlagen. Diese Kraft, die aus der Entspanntheit entsteht, seit langem in Fernen Osten bekannt, hat noch kein Land ins Trainingprogramm von Schuss und Pass mit eingebaut.

Wie funktioniert das? Der Spieler ist total entspannt. Das ist er während des ganzen Spiels sowieso. Auch wenn er läuft, huscht er nur (so, wie Philip Lahm es macht). Sie holen mit dem Schwungbein nicht weit aus, sondern Ihr Schussbein trifft den Ball aus kurzer (30 bis 40 cm) Entfernung, aber so hart, dass man es „knallen“ hört. Im letzten  Bruchteil der Sekunde, kurz bevor der Fuß den Ball trifft, spannen Sie den ganzen Körper an, so wie man einen Bogen spannt, und lassen diese Spannung, also diese Energie, dann in den Schuss fließen, genauer gesagt, dorthin, wo Fuß und Ball sich treffen. Sobald es „geknallt“ hat, ziehen Sie den Fuß zurück und entspannen sich wieder. Die Muskeln für diese Art von Schuss müssen  langsam heranwachsen. Man darf es anfänglich also nicht übertreiben.

Sie trainieren Schuss und Pass nur mit dem Innenriss und der Innenseite. Das sind die „sichersten“ Schüsse, also die Schüsse mit der größten Berührungsfläche von Ball und Fuß, für zwei bis drei Monate, in slow motion, mit Ball, im Seminarraum. Der Trainer mischt sich nicht ein. Zuerst trainieren Sie allein, bis Sie glauben, die beiden Schüsse im Griff zu haben. Dann erklären Sie Ihre Schussweise einem Mitspieler, bis ins kleinste und feinste Detail, wie Sie sich den idealen Schuss und Pass vorstellen. Der Mitspieler hört zu und stellt Fragen. Dann sagt er Ihnen, wie er sich den perfekten Schuss vorstellt. Sie werden erstaunt sein, wie anders er Schuss und Pass angeht.

An folgenden Tagen, ja Wochen, erklären Sie jedem Ihrer 21 Mitspieler, und jeder Ihrer Mitspieler erklärt Ihnen, bis ins winzigste Detail, wie ihr perfekter Schuss/Pass aussieht. Wenn Sie etwas von einem Mitspieler hören, das Sie interessiert, inspiriert oder imponiert, bauen Sie es in Ihre sehr persönliche Vision eines perfekten Schusses/Passes mit ein. Ziel ist, Ihr Muster eines perfekten Schusses und Passes erst zu entwickeln und dann im Gehirn zu verankern.

Trainieren Sie anfänglich ausschließlich mental, bis das Muster im Gehirn klar eingeritzt ist. Rufen Sie es dann so oft wie möglich, in jeder Freistunde, ab und wenden Sie es mental an. Sie schießen also im Kopf aufs Tor, bis sie Schuss und Pass perfektionieren. Wenn Sie z.B. nachts aufwachen, sollten sie in der Lage sein, die Schuss und Passmuster blitzschnell abzurufen.

Erst dann trainieren Sie in der Schuss- und Passhalle. Diese Hallen gibt es bisher noch nicht. Sie sind jedoch unabdingbar im Powerfußball. Sie sind genau so wichtig, wie das Stadion. So können Sie das Schuss und  Pass Muster automatisch, also auf schnellste Weise, ohne zu denken, abrufen. Auf diese Weise können Sie schon in der Halle von Anfang an treffsichere Pässe und Schüsse abgeben. Nach ein paar Jahren Training können Sie und Ihre Mitspieler nachts, ohne Licht, genau so gut spielen wie während des Tages.

Akt 3: Täuschung und Geheimsprache anwenden

In einem blitzschnellen Spiel, dass der Powerfußball ja ist, braucht man Sekundenvorteile. Täuschung und Geheimsprache verzögern das Reaktionsvermögen des Gegners. Das macht sie wichtig für den Powerfußball. Denn wenn man diese beiden Manöver perfektioniert, kommt man immer zum Torschuss. Auch Pässe kommen ungehindert dort an, wo sie hingehen sollen.

Das menschliche Gehirn braucht Zeit, um auf die Umgebung zu reagieren. Wenn Sie geschickt und überzeugend nach links täuschen, aber nach rechts abspielen, braucht der Gegner ein oder zwei Sekunden, um zu reagieren, denn sein Gehirn muss erst analysieren, was vor sich geht. Und genau diese Reaktionszeit müssen Sie ausnutzen.

Auf diese Weise, während Sie den Gegner durch Täuschungsmanöver momentan paralysieren, können Sie blitzschnell einen Pass oder Schuss abfeuern. Für Sie bedeutet eine Sekunde ungefähr zwei bis drei Meter Vorsprung. Das reicht, um einen idealen Schuss oder Pass abzugeben. Verallgemeinert heißt das, dass Sie durch Täuschung fast immer zum Pass oder Schuss zu kommen, selbst dann, wenn der Gegner die Täuschung erwartet! Das ist ein Riesenvorteil.

Sogar wenn Sie nur nach links zeigen, aber nach rechts passen, dauert es ein oder zwei Sekunden, bis der Gegenspieler reagieren kann. Und Sie kennen es ja vom 100 Meterlauf,: eine Sekunde kann zehn Meter Vorteil bedeuten.

Es gibt viele Täuschungsmanöver im Fußball. Machen Sie eine Brainstorming Session mit Ihren Spielern. Danach üben Sie jede Täuschung ein paar Tausend Mal mental.

Geheimsprache hat das gleiche Ziel. Wenn Sie „Peter“ rufen und  Peter den Ball zuspielen, kann er leicht abgefangen werden, denn Ihre Gegenspieler werden wissen, wer Peter ist. Rufen Sie jedoch „Pock“ (ein wechselnder Geheimname für Peter), wissen die Gegenspieler nicht, wer den Ball bekommen soll. So haben Sie den Überraschungsmoment auf Ihrer Seite. Auf diese Weise kommt der angespielte Mitspieler ungehindert zum Pass oder Schuss.

Geheimsprache kann auch anderen Zwecken dienen. Ist das Spiel flach und lustlos, kann „Now!“ ein Aufruf zu mehr Anstrengung sein, oder „Ha“ kann links, und „Hu“ rechts bedeuten. Der Sinn ist, durch Geheimsprache einen Vorteil zu erzielen.

Akt 4: Zur organischen Taktik überwechseln

Eine organische Taktik ist das Gegenteil von einer mechanistischen Taktik. Die letztere haben wir jetzt.

Als ich lernte, Fußball zu spielen, im Herbst 1945, gleich nach dem Krieg, 1. Knaben, für den SC Union 03 Altona, einen Verein, den es nicht mehr gibt, spielten wir 5 hinten, mit Libero, und 5 vorn. Davor, wenn Sie sich alte englische Filme ansehen, spielte man, wie es 5-jährige heute immer noch tun, im Knäuel: beide Mannschaften rannten laut lachend hinter dem Ball her. Jahrzehnte danach beeinflusste Rugby die Taktik des Fußballs. Man breitete sich in einer Zickzacklinie aus, die dann hin und her wogte. Danach kam die erwähnte Zweier-Taktik. Heutzutage haben wir die sogenannte Dreiertaktik, die auch mitunter Vierertaktik genannt wird, wenn nur ein Spieler vorn spielt.

Hier spricht der Systeme – Strukturen – Methoden Spezialist, ich, auf dessen Kaffeetasse, geschenkt von Zynikern, steht: „Ich bin der Chef. Hier kann jeder meine Meinung sagen.“ Alle Taktiken sind Hirngespinste. Sie sind fast immer das Produkt eines einzelnen Menschen, der, wie Charles Darwin es uns aus der Tierwelt bestätigen konnte, seine Ideen anderen aufzwingt. Daher die vielen Toten in Kriegen. King Kong will immer das Sagen haben, um jeden Preis, auch wenn es ein paar Millionen Menschenleben kostet. Was kümmert es ihn. So ist es auch im Fußball: die Dreier-Taktik ist ein Hindernis zum freien Spiel. Sie ist über 50 Jahre alt. Sie hat ausgedient. Die FIFA sollte zu einem weltweiten Begräbnis in der Wüste Afrika’s einladen und sie offiziell begraben.

Wenn wir die Dreier-Taktik begraben, was kommt an ihrer Stelle? Eine nicht von einem Menschen ausgedachte Taktik, sondern eine sich fast von selbst ergebende Taktik, also eine organische Taktik, „der belebten Natur angehörend, eine Einheit bildend“ wie es im Zeit Lexikon steht.

Die organische Taktik kann in einem Satz ausgedrückt werden: Jeder Spieler steht zu jedem Zeitpunkt richtig zum Spiel. Das erfordert Spielintelligenz. Ein Spieler muss 90 Minuten lang das Spielgeschehen überblicken, und immer selbst so stehen, dass er optimal zum Spiel steht. Keine leichte Aufgabe. Die Spieler werden am Ende eines Spiels vom Denken, nicht vom Spielen, ermüdet sein, es sei denn, sie haben die organische Taktik so oft erst im Seminarraum und dann im Kopf geübt, dass sie nicht mehr zu denken brauchen. Sie ist dann im Gehirn eingebrannt. Eine weitere, wichtige Autobahn des Powerfußballs.

Wenn Sie organisch spielen, steht beim Angriff jeder Spieler entweder in Schussposition oder er steht so, dass er Steilvorlagen geben kann, die zum Torschuss führen. Daher die hohe Torquote im Powerfußball. Vom Torwart zum Pass zum Torschuss in vier, fünf, oder sechs Sekunden! Das ist das Ziel. Daher die vielen Zuschauer. Sie sehen selten weniger als ein Dutzend Tore in einem Spiel, von jeder Mannschaft. Es gibt viele Traumpässe und Traumtore.  Es gibt viele Gelegenheiten zum Jubeln. Fußball wird zur Performance, zum Theater ohne Worte.

Wenn das eigene Team verteidigt, steht jeder Spieler so, dass er Torschüsse verhindert und gleichzeitig versucht wieder in Ballbesitz zu kommen. Gelingt ihm das, wechselt er blitzschnell auf Angriff um.

Die organische Taktik ist leicht zu lernen. Es ist etwas schwieriger, sie während des Spiels anzuwenden. Dieser Prozess muss, wie alle Grundmuster, einige Zig Tausend Mal geübt werden. Eine genaue Beschreibung finden Sie unter www.powerfussball.net, Organische Taktik.

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Gegenwartsfußball und Powerfußball

G =  Gegenwartsfußball und P =  Powerfußball  Unterschiede

G – Tore sind Glückssache.

P – Tore werden gezielt herausgespielt.

G – Viel Querspiel.

P – Nur Direktspiel.

G – Niedrige Torquote (2:1, 1:0, 3:2).

P – Hohe Torquote (12:8, 15:7, 9:9).

G – Spielaufbau langsam.

P – Spielaufbau blitzschnell.

G – Irgendjemand muss sich etwas einfallen lassen, sonst tut sich nichts.

P – Jeder Spieler weiß genau, was er zu machen hat.

G – „Brillante“ Einzelspieler, oft Selbstdarsteller, dominieren die Elf.

P – Brillante Einzelspieler sind nicht gefragt.

G – Dreier System: hinten, Mitte und vorn,

P – Elfer System (Fußball Total): elf Angreifer, elf Verteidiger.

G – Taktik inflexibel, basiert auf Rollenaufteilung und Rollenbeschreibungen.

P – Taktik flüssig, organisch, immer anders, nicht auszurechnen.

G – Alles kommt vom Trainer, wenig von den Spielern.

P – Alles kommt von den Spielern, wenig vom Trainer.

G – Entscheidungen auf dem Spielfeld sind mittelmäßig: daher wenige Torschussmöglichkeiten

P – Entscheidungen werden fast immer optimiert: daher viele Torschussmöglichkeiten.

G – Mittelmäßiges bis schlechtes Passspiel

P – Erstklassiges Passspiel, hundert Tausende Mal geübt

G – Viele dumme Fouls.

P – Fouls sind äußerst selten, weil das Spiel so schnell ist.

G – Es wird lange kreuz und quer gespielt, bevor jemand aufs Tor schießt.

P – Es wird fast nur steil vor und zurück gespielt.

G – Mit dem Ball laufen.

P – Den Ball laufen lassen.

G – Niedrige Wahrscheinlichkeit (10%?), dass Torschüsse in Tore resultieren.

P – Hohe Wahrscheinlichkeit (50%), dass Torschüsse in Tore resultieren.

G – Der Trainer weist die Richtung, er hat das Sagen.

P – Der Trainer sagt selten etwas, er stellt nur Fragen.

G – Viel laufen mit Ball.

P – Viel laufen ohne Ball.

G – Häufiges Zurückspielen zum Torwart.

P – Rückspiel zum Torwart geschieht sehr selten.

G – Viele Fehlpässe.

P – Viele perfekte Pässe.

G – Der Trainer gestikuliert von der Seitenlinie.

P – Der Trainer sitzt auf der Tribühne.

G – Lange, hohe Schüsse nach vorn, die meist beim Gegner landen.

P – Lange, flache Schüsse nach vorn, in den Lauf des Mitspielers geschlagen.

G – Freistöße vor dem Tor des Gegners gehen selten ins Tor.

P – Freistöße vor dem Tor des Gegners gehen mit 50% iger Wahrscheinlichkeit ins Tor.

G – Training uneffizient: man bemerkt keine Verbesserung.

P – Training hocheffizient: das Spiel verbessert sich sichtbar, von Woche zu Woche.

G – Teamarbeit mittelmäßig: die Spieler spielen selbstdarstellend.

P – Teamarbeit erstklassig: die Spieler kennen sich nicht nur gut, sie spielen wie aus einem Guss.

G – Kommunikation auf dem Spielfeld ist oft destruktiv (viel Gemecker und Geschimpfe).

P – Laufende, konstruktive, sich gegenseitig unterstützende Kommunikation.

G – Der Ball wird erst gestoppt, dann meist ungenau abgespielt.

P – Der Ball wird fast immer hart, flach und genau im one-touch weitergegeben.

G – Ein paar Spieler schießen die Tore.

P – Die Torschützen sind gleichmäßig in der Mannschaft verteilt, da jeder es unendliche Male geübt hat und jeder auch vorn spielt.

G – Viele Spieler spielen eigennützig.

P – Jeder spielt für das Team, eigennütziges Spiel ist verpönt.

G – Richtige Teamwork kann nicht existieren, da die Mannschaft sich laufend verändert.

P – Die höchste Form von Teamwork, da die Spieler während ihrer ganzen Karriere zusammenbleiben.

G – Training und Spiel fokussieren auf das Wesentliche und Unwesentliche gleichermaßen.

P – Training und Spielt fokussiert ausschließlich auf das Wesentliche im Fußball.

G – Die Spieler üben viele Sachen nur ein wenig und verbessern sich so nicht.

P – Die Spieler üben, üben und üben das Wesentliche, um es zu perfektionieren.

G – Die Spieler lieben es, im Mittelfeld umher zu dribbeln und ihre technischen Fähigkeiten zu zeigen.

P – Die Spieler dribbeln äußerst selten, da Dribbeln nichts bringt, sondern nur Spielverzögerung ist.

G – Viele Kopfbälle..

P – Keine Kopfbälle, weil Kopfbälle zu ungenau und langsam sind und überhaupt nicht zum Fußballspiel passen; daher heißt es ja Fußballspiel; zusätzlich schädigen sie das Gehirn.

G – Die Spieler trainieren selten, wenn überhaupt, mental

P – Die Spieler arbeiten viel mental, indem sie Schüsse, Taktik und Spiele visualisieren

G – Meist einfüßig.

P – Meist beidfüßig.

G – Langsam denkend, weil vorher ausgearbeitete Denkmuster fehlen.

P – Schnell denkend, weil die Muster schon da sind.

G – Die Spieler freuen sich wahnsinnig über Erfolge, werden aber durch Gegentore und Niederlagen leicht geknickt.

P – Die Spieler können mit Erfolgen und Niederlagen gleich gut umgehen.

G – Die Spieler laufen mit voller Kraft; nach dem Spiel sind sie ausgelaugt.

P – Die Spieler haben gelernt, ohne große Kraftanstrengung zu laufen; sie huschen, auf diese Weise können sie den ganzen Tag lang spielen.

G – Die Mannschaft erzeugt wenig Synergie: gemeinsames und kooperatives Handeln.

P – Die Mannschaft erzeugt hohe Synergie: zusammen erhöhen sie die Effektivität jedes Einzelnen.

G – Die Mannschaft spielt nur teilweise druckvoll, weil sie sich verausgabt.

P – Die Mannschaft entwickelt einen hohen Druck über 90 Minuten, weil sie unendlich viel Kraft erzeugen können.

G – Die Spieler gehen kein großes Risiko ein, weil sie nicht schlecht aussehen wollen.

P – Jeder Spieler geht laufend hohe, aber scharf kalkulierte, Risiken ein.

G – Wenn das Spiel nicht läuft, werden die Spieler leicht entmutigt.

P – Die Spieler sind nie entmutigt; sie haben für alle Vorfälle eine positive „Das schaffen wir!“ Einstellung.

G – Die Spieler sind zufrieden, wenn sie gut spielen.

P – Die Spieler versuchen in jedem Spiel ihre persönlichen Grenzen sichtbar zu überschreiten.

G – Die Spieler sind immer angespannt und verschwenden so viel Energie.

P – Die Spieler wissen, wie man sich während des Spiels in kürzester Zeit total entspannt, um Energie zu sparen und neue Energie zu erzeugen.

G – Jeder Spieler ist darauf bedacht, gut auszusehen.

P – Jeder spielt uneigennützig, für den anderen.

G – Der Trainer sagt den Spielern, was sie zu machen haben.

P – Der Trainer hilft, gibt Rat, stellt Fragen und leitet mit weiser Hand – aber er sagt wenig.

G – Der Trainer hat früher selbst in der Bundesliga gespielt.

P – Der Trainer hat selten Bundesligaerfahrung – denn das Trainer/Lehrer-Amt ist ein ganz anderer Job als Fußball zu spielen.

G – Der Verein braucht Glück, damit während der Saison alles gut läuft.

P – Der Verein ist ein Lernverein; er beruht nicht auf Glück; alle Aspekte im Verein werden laufend verbessert.

G – Die Spieler sind körperlich nicht sehr beweglich und ziemlich langsam.

P – Die Spieler sind spritzig; auch laufen sie 100 Meter in 12 Sekunden.

G – Der Verein ist für die Spieler ein nur Mittel zum Zweck.

P – Die Spieler geben sich ihrem Verein und ihrem Fußball total hin.

G – Die Spielintelligenz ist niedrig; sie wird wenig gefördert.

P – Die Spielintelligenz ist hoch; sie wird täglich bewusst weiterentwickelt.

G – Wenige Spieler können regelmäßig Tore erzielen, nicht einmal aus naher Distanz.

P – Jeder Spieler kann aus 30 Metern Distanz mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Tor erzielen.

G – Der Spielfluss ist kompliziert und stockend.

P – Der Spielfluss ist flüssig, immer.

G – Die Spieler beschweren sich laufend beim Schiedsrichter.

P – Die Spieler akzeptieren die Entscheidungen des Schiedsrichters bedingungslos.

G – Taktik ist Sache des Trainers; sie wird vor dem Spiel abgesprochen.

P – Taktik ist Sache der Spieler; sie wird vom Spielgeschehen bestimmt.

G – Im Verein wendet man das an, was man woanders gelernt hat.

P – Der Verein ist wie eine Schule:  Man lernt dort laufend dazu.

G – Fußball ist eine Geldmaschine, man bedient sich ihrer.

P – Fußball wird als Kunst angesehen, die Spieler fühlen sich als gut-bezahlte Künstler.

G – Die Mannschaft verändert sich von Saison zu Saison.

P – Die Mannschaft besteht aus 22 Spielern, die ein ganzes Fußballleben zusammen bleiben.

G – Die Mannschaft kann nie zu einem echten Team zusammenwachsen, da sie sich laufend verändert.

P – Da die 22 Spieler von morgens bis abends zusammen sind, entwickelt sich ein hoher Teamgeist.

G – Die Spieler gebrauchen ihre fünf Sinne; einen sechsten haben sie nicht entwickelt.

P – Alle Spieler lernen, drittäugig zu sehen; d.h., sie entwickeln und nutzen ihren sechsten Sinn laufend.

G – Cliquenwirtschaft, Neid, Angst und Freudlosigkeit prägen einige Vereine.

P – Im Verein herrscht Harmonie; die Einstellung aller Vereinsmitglieder ist zuversichtlich und positiv.

G – Man glaubt, ohne Stars nicht erfolgreich sein zu können.

P – Die Mannschaft hat keine Stars; Einheit – einer für alle und alle für einen – ist das Ziel.

G – Die Fähigkeit mental zu trainieren besitzt fast kein Spieler.

P – Alle Spieler können mental, auf Anhieb, trainieren – z.B., vor dem Schlaf, beim Essen, während der Fahrt.

G – Die Spieler kommunizieren wenig über den Fußball.

P – Die Spieler kommunizieren laufend über den Fußball; nichts ist für sie interessanter.

G – Die Abwehr ist durchdringlich.

P – Die Abwehr ist fast undurchdringlich.

G – Wenn ein Spieler einen Fehler macht, wird er von seinen Mitspielern ausgeschimpft.

P – Wenn ein Spieler einen Fehler macht, wird er von seinen Mitspielern ermutigt und unterstützt.

G – Es gibt wenige durchdachte Spielzüge.

P – Jeder Spielzug ist momentan, blitzschnell erfasst und durchdacht.

G – Der Verein verdient relativ wenig Geld, weil die Stars hohe Gehälter beziehen.

P – Der Verein verdient viel Geld, weil die Gehälter moderat sind – Stars sind unerwünscht.

G – Der Verein hat eine Nachwuchsabteilung, heuert aber trotzdem lieber teure Stars an.

P – Der Verein hat eine erstklassige Nachwuchsabteilung; sie produziert laufend Powerfußballer.

G – Einsatz: je nach Laune.

P – 100% Einsatz, immer.

G – Es gibt keine sichtbaren Beweise mentaler Spielplanung.

P – Jedes aufkommende Spiel wird vorher mehrere Male mental durchgespielt. Das heißt, das Spielmuster eines jedes einzelnen Spielers wird vor dem Spiel von jedem Spieler selbst festgelegt.

G – Jeder erfolgreiche Schuss oder Pass ist Glücksache.

P – Jeder Schuss und jeder Pass landet genau dort, wo er hingedacht wurde: Glück wird nicht benötigt.

G – Schüsse und Pässe sind das Produkt eines unbewussten, flüssigen Denkmusters.

P – Schüsse und Pässe sind das Produkt eines im Gehirn fest verankerten, durch Training in Schuss- und Passhalle geübten und zig-tausend Mal gefestigten Gehirnmusters.

G – Aus der Not werden hohe Flanken irgendwo hin nach vorn geschlagen.

P – Scharfe flache Pässe nach Vorn sind die Norm; hohe Bälle sind viel zu ungenau.

G – Der Vorteil von Einwürfen wird meist vergeudet.

P – Einwürfe sind der Anfang eines neuen Angriffs.

G – Ecken werden hoch in den Strafraum geschossen, in der Hoffnung, dass ein eigener Spieler mit dem Kopf ein Tor erzielt, was selten geschieht.

P – Ecken sind Pässe, die zum Torschuss führen; nicht mehr.

G – Die Spieler schießen den Ball ohne Differenzion mit der Innenseite, der Außenseite, dem Innenriss, dem Außenriss, dem Vollspann oder der Pike.

P – Die Spieler üben nur zwei Schussarten, diese aber bis zur Perfektion: den Schuss und den Pass, mit der Innenseite und dem Innenriss, weil sie die größte Berührungsfläche von Ball und Fuß ergeben.

G – Auf dem Trainer liegt die ganze Entscheidungslast.

P – Die Spieler entscheiden: wer, wie, wann und wo.

G – Der konventionelle Trainer ist voll verantwortlich und wird häufig ausgetauscht.

P – Der „Trainer“ wird zum Fazilitator, zum Ermöglicher, zum Weisen, zum idealen Ansprechpartner; er bleibt beim Verein, er wird alt mit dem Verein, denn er ist der Verein.

G –  Schüsse aufs Tor gehen selten ins Netz.

P – 50% aller Torschüsse resultieren in Tore.

G –  Die Trainer gestikulieren von der Trainerbank aus.

P –  Es gibt keine Trainerbank; der Trainer sitzt irgendwo auf der Tribüne.

G – Die Gehirne der Spieler sind nur schwach programmiert; sie sind Halbprofis.

P –  Die Spieler haben ihre Gehirne voll programmiert, sie sind Vollprofis.

G – Pässe von hinten werden mit dem Rücken zum gegnerischen Tor angenommen.

P – Der Ball wird von hinten in den Lauf des bestplatzierten Spielers gelenkt.

G – Die Spiele sind langweilig, weil die Zuschauer im voraus sehen, wo der Ball hin gespielt wird.

P – Die Spiele sind hoch interessant, weil sie voller Überraschungen sind.

G –  Zeitweilig arten Spiele in ein wildes Gebolze aus, wo der Ball ohne Sinn und Verstand umhergedroschen wird.

P – Jede Spielszene ist Tausand Mal geübt worden, mental und im Seminarraum, daher laufen sie perfekt ab, wie die Sequenzen in einem Film.

G – Viele Fouls.

P –  Das Spiel ist zu schnell für Fouls.

G – Die Dreier-Taktik tötet ein intelligentes, schnelles Spiel.

P –  Die organische Taktik, eine ultimative Taktik, tut das nicht; sie kann, wenn erreicht, nicht verbessert werden.

G – Viele Spieler sind zu schwer und athletisch, das Resultat von zu viel Body Building.

P –  Die Spieler sind relativ leicht, drahtig und blitzschnell.

G – Länder, die sich weiterhin der Dreiertaktik bedienen, werden international abfallen.

P – Das Land, welches den Powerfußball zuerst praktiziert, wird die stärkste Liga der Welt haben.

G –  Der Trainer stellt um, er verändert die Taktik, sagen die Kommentatoren, als ob der Trainer das während des Spiels könnte. Bestenfalls wechselt er Spielerpositionen.

P –  Die organische Taktik ist unendlich flexibel, sie ist ebenfalls so zugeschnitten, dass sie laufend optimiert.

G – Das Training findet auf dem Sportplatz statt.

P –  Das Training findet im Kopf und in speziell konstruierten Pass- und Schusshallen statt.

G – Spieler trainieren auf dem Sportplatz, unter Anleitung des Trainers, wenn das Wetter es erlaubt.

P – Spieler trainieren den Schuss immer in der Schusshalle, einer speziell gebauten Anlage, täglich, fünf Mal die Woche, für je eine halbe Stunde.

G – Der Trainer erklärt eingewechselten, kaum zuhörenden, Spielern Sekunden vor dem Austausch, was sie zu machen haben.

P –  Spieler wechseln sich selbst aus, nach Absprache untereinander, Tage vor dem Spiel. Der Trainer sitzt auf der Tribüne.

G – Die ganze Last des Spiels liegt auf den Schultern des Trainers.

P –  Es gibt keine Last, weder für Trainer noch für Spieler; sie spielen einfach, unbeschwert.

G – Verlieren die Spieler das Spiel, hat der Trainer Schuld.

P –  Verliert die Mannschaft das Spiel, weiß sie, dass sie selbst schuld ist.

G – Der DFB Trainer hat es nicht leicht: er muss alles durchdenken, die richtigen Spieler aussuchen, ein Spielkonzept entwickeln, das alle kennen, und den Spielern Anweisungen geben.

P – Der DFB Trainer hat leichtes Spiel. Er nominiert diejenigen, die er für die besten Spieler hält. Mehr braucht er nicht zu machen. Er braucht also gar kein Trainer zu sein. Heidi Klum würde es auch können. Wie Lämmer würden die Jungs ihr folgen. Alle Spieler kennen die organische Taktik, und sie trainieren Schüsse und Pässe, wie sie es gewohnt sind.

G – Wenn Spieler X den Ball hat, wissen die meisten Zuschauer, wo er ihn hin spielen wird. Täuschungsmanöver haben Seltenheitswert. Alle Spielzüge sind voraussehbar, sogar sporadische Täuschungen.

P – Es gibt keinen Pass oder Schuss ohne Täuschung. Täuschung ist automatisch.  Der Gegner wird bei jeder Ballabgabe überrascht sein. Daher die hohe Torquote.

G – Oft ideenloses Spiel.

P –  Das Spiel ist immer anders, voller Ideen.

G – Fußball ist ein Spiel.

P – Fußball ist eine Performance auf höchsten, bisher noch nie gesehenen Niveau.

G – Wird eines langsamen Todes sterben.

P –  Wird die neue Norm sein.

G – Semierfolgreiche (10%?) Disstanzschüsse haben Seltenheitswert, sie werden ja nur Hunderte Mal geübt.

P –  Erfolgreiche (50%) Distanzschüsse sind die Norm, Zigtausend Mal geübt.

G – Man hofft auf Kopfballtore, obwohl sie abartig sind. Das Spiel heißt Fußball.

P –  Der Ball berührt selten den Kopf; zudem sind Kopfbälle viel zu ungenau, dazu schädlich fürs Gehirn.

G – Das Passspiel ist ungenau, direkt auf den Mann gerichtet.

P – Pässe werden in den Lauf des Mitspielers gespielt.

G – Die klassische Pose eines Schusses oder Passes: Arme auseinander, lange Schritte, der Schuss, das Schussbein durchziehen.

P – Chi-Pässe und Schüsse: aus geduckter Stellung, eine kurze, blitzschnelle Ballberührung, die ganz andere Muskeln erfordert.

G – Lange, hohe Bälle, die selten zu etwas führen.

P –  Lange, flache, genaue Bälle, die fast immer zum Torschuss führen.

G – Wahnsinnige Freude, wenn ein Tor erzielt wird.

P –  Viele Tore zu erzielen ist die Norm, ein Abklatschen reicht.

G – Viel Querspiel.

P –  Exclusives Steilpassspiel: Steilpass No. 1, Steilpass No. 2, Torschuss.

G – Trainer versuchen das Spiel von der Trainerbank zu lenken.

P – Der Trainer sagt, was er zu sagen hat, vor dem Spiel.

G – Viele, unnötige Fouls.

P – Fouls gibt es selten, denn das Passspiel ist zu schnell.

G – Viel körperliche Berührung, also viele Zweikämpfe.

P – Körperliche Berührungen sind selten.

G – Die Spieler sind mental nicht stark, sie knicken leicht ein.

P –  Mental bestens auf alle (!!!) Fälle vorbereitet.

G – Die Hälfte der Elfmeter gehen nicht ins Netz.

P – 99% aller Elfmeter gehen ins Netz.

G – Die Torwärter haben keine Angst vor Elfmeterschüssen.

P –  Die Torwärter haben einen ziemlichen Bammel, wenn ein Scharfschütze den Ball mit maximaler Wucht, fast doppelt so hart wie jetzt, aufs Tor schießt.

G – Der Torwart fängt den Ball, wartet, bis der Gegner alle eigenen Spieler gedeckt hat, und schießt ihn dann hoch irgendwo hin; er gibt den Ball also meist an den  Gegner ab.

P – Der Torwart fängt den Ball, läuft blitzschnell zur 16 m Grenze, und wirft den Ball in den Lauf des bestplatzierten Spielers; er leitet also einen neuen Angriff ein.

G – Alte traditionelle routinierte Denkweise.

P – Neue progressive, kreative Denkweise.

G – Spieler laufen viel mit dem Ball. Es ist jedoch die langsamste Art, den Ball zu bewegen.

P –  Spieler laufen selten mit dem Ball. Sie spielen one-touch Fußball.

G – Langsam im Kopf, keine eingefahrenen Denkmuster.

P – Blitzschnell im Kopf, der tief eingefahrenen, einer Autobahn ähnlichen, Denkmuster wegen.

G – Viele Zweikämpfe.

P –  Seltene Zweikämpfe.

G – Spieler nehmen den Ball an und dribbeln ein wenig, bevor sie ihn abspielen (kein Denken).

P –  Spieler geben den Ball im one-touch weiter, in den Lauf des bestplatzierten Mitspielers (3 Stufen Denken).

G – Viele Bälle werden mit dem Außenriss und dem Vollspann geschossen, in anderen Worten mit den ungenauesten Schussarten; daher kommen sie oft nicht an.

P –  Alle Bälle werden mit dem Innenriss oder der Innenseite bewegt, daher die hohe Präzision.

G – Die Einfallslosigkeit der Spieler ist oft erschreckend.

P – Die Einfallsvielfalt der Spieler ist imponierend.

G – Die Spieler verausgaben sich im Laufe des Spiels, sie verlieren Kraft.

P –  Die Spieler lernen sich zu entspannen, wenn sie nicht am Ball sind; sie könnten drei Spiele hintereinander spielen.

G – Gegenwärtige Spieler können keine Powerfußballer werden. Ihr jetziges, konventionelles Spiel ist zu tief in ihren Gehirnrillen verankert.

P – Das Training im Powerfußball ist dramatisch anders als das gegenwärtige Training.

G – Die Spieler trainieren ihre Künste relativ wenig, wenn, dann oberflächlich.

P – Die Spieler trainieren oft und programmieren Ihre Künste bis ins kleinste Detail.

G – Wie oft werden Torschüsse pro Jahr geübt? Ein Tausend Mal?

P –  Pro Jahr Hunderttausend Mal.

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Gegenwartsfußball und Powerfußball: Andere Unterschiede

Gegenwartsfußball und Powerfußball: Andere Unterschiede

Spielerauswahl

Gegenwärtig: Top Spieler werden für viel Geld gekauft, was die meisten Vereine finanziell stark belastet.  Man hofft zwar auf Stars aus dem eigenen Nachwuchs, aber diese bestehen selten den Test der Zeit.  Obwohl der DFB über sechs Millionen aktive Spieler hat, mehr als fast jedes andere Land, ist es eigentlich ein Armutszeugnis für das eigene Trainingsprogramm, dass die meisten Spieler gekauft werden müssen.  Auch werden Spieler für bestimmte Positionen gekauft, gleich, ob sie zu Mitspielern passen oder nicht.  Sie müssen sich sofort beweisen, um ihre Kaufsumme zu rechtfertigen, was, der vielen anfänglichen Hindernisse wegen, gar nicht geht.. Sprachschwierigkeiten werden ignoriert. So können die Neuen nie effektive Teamspieler werden, denn sie müssen zu allererst sich selbst darstellen, um ihren Wert zu beweisen. Sie kümmern sich nicht viel um ihre Mitspieler, und diese nicht um sie, denn beide Parteien können sich meist nur schwer verständigen.

Powerfußball: Wie in allen professionellen Bereichen, werden auch im Powerfußball wahre Spitzenspieler „gemacht“, nicht gekauft. Schnelle, spritzige, zähe, intelligente Spieler werden gesucht, ausgewählt nach bestimmten psychologischen Neigungen. Wichtig ist, dass sie keine vorherigen Fußballerfahrung haben, da sie sonst für den Powerfußball nicht geeignet sind.  Nie wird ein Spieler dazugekauft, es sei denn, er ist ein Powerfußballer, da er sich nicht nahtlos eingliedern kann. Auch das ist höchst unwahrscheinlich, denn das eigene Trainingsprogramm kann aus jedem jungen Mann, oder Frau, einen Spitzenspieler machen.

Spielerlehrzeit

Gegenwärtig: Spieler werden gekauft und spielen sofort.  Sie nehmen am regulären Training teil. Spieler aus der eigenen Jugend werden ausprobiert, oft bei Freundschaftsspielen, im Training oder gegen schwache Gegner eingesetzt, um zu sehen, ob sie überzeugen können.  Ihr fußballerisches Wissen lernen sie im Laufe ihrer jungen Jahre von den verschiedenen Jugendtrainern.

Powerfußball: 22 junge Spieler, die aus der Umgebung des Vereins kommen, durchlaufen eine dreijährige Ausbildung, eine Art Lehre, gefolgt von einer zweijährigen Meisterzeit.  Sie verfolgen also eine Karriere. Sie arbeiten 50 bis 70 Stunden die Woche an ihrem Beruf. Sie frühstücken zusammen und essen gemeinsam zu Mittag und Abend. Während der ganzen Lehrzeit, die Meisterjahre hindurch, und der Profi Karriere, bis zum Karriere Ende, bleiben sie zusammen. So wachsen sie automatisch zu einem engen Team zusammen, das ihresgleichen sucht.

Taktik

Gegenwärtig: Das Taktik, z.B. 4-3-3, 4-4-2, wird in den Medien vor dem Spiel bekannt gegeben??? Die Taktik, die dem Klub einen Vorteil gibt, wird vor dem Spiel veröffentlicht, damit der Gegner sich auf sie einstellen kann????), basiert auf Positionsfußball, ist uralt, überholungsbedürftig und langweilig. Das System ist dafür verantwortlich, dass das Spiel so voraussehbar und einfallslos ist. Die mechanische Taktik fesselt die Spieler und ist dafür verantwortlich, dass so wenig Tore fallen und dass sich kein schönes, schnelles Spiel entwickeln kann.  Die Dreier  Taktik wird zumeist auf dem Spielplatz geübt, was wenig bringt, denn, was oberflächlich geübt wird, enttäuscht in der Wirklichkeit. Typischerweise erhalten Spieler in den Top Vereinen schriftliche Rollenbeschreibungen, in denen ihnen genau aufgeführt wird, welcher Raum ihnen zugeschrieben ist, bei Angriff und Verteidigung, und wo sich ihre Räume mit denen ihrer nächsten Mitspieler überschneiden. In anderen Worten, sie lernen eine Minitaktik auswendig, die nur für „ihren“ Raum gilt. Die Elf Spieler müssen also zwei taktische Systeme lernen, ein Minisystem, das ihren Raum abdeckt, und ein Spielsystem, das für alle gilt. Sie können sich die Anzahl der Konflikte selbst vorstellen, die daraus entstehen.

Powerfußball: Im Powerfußball ist jeder Spieler zugleich Verteidiger und Angreifer.  Das taktische Prinzip ist organisch, basiert auf Raum und Zeit. Jeder Spieler steht zu jeder Zeit optimal zum Spiel. Das ist das Trainingziel der Taktik. Um dieses Ziel zu vermitteln, verbringen die Spieler jeden Arbeitstag ein bis zwei Stunden im Seminarraum, um die organische Taktik zu übern (Einzelheiten finden Sie auf der Webseite).

Torschuss

Gegenwärtig: Die Torausbeute ist mager. Warum? Spieler, auch Top Stars, haben es nicht oft und lange genug geübt, Tore zu schießen. Einige Stars schießen zwei oder drei Mal im Jahr spektakuläre Tore. Den Rest der Zeit, schießen sie den Ball hoch in den Himmel, oder in die Arme des Torwarts. Torwarte scheinen überhaupt eine große Anziehungskraft zu haben. Der Grund für die torarmen Ergebnisse ist, dass Spieler die Technik des Schießens nie richtig gelernt haben.  Auch wird das Tore Schießen nur mäßig geübt. Typisch, steht der Co-Trainer steht an der Seite des 16 Meterraums und spielt den Spielern den Ball zu, die ihn dann aufs Tor schießen. Wie es Maradonna beim Training in SA vorgemacht hat. Man trainiert, wie es gerade kommt, ohne System, ohne Technik, ohne Sinn und Verstand, ohne Wirkung, also aufs Geratewohl.

Powerfußball: Mit ausgefeilten Techniken schießen die Spieler täglich beidbeinig mindestens 250 mal aufs Tor. Dazu kommen besondere mentale Trainingsmethoden, so dass ein Powerfußballspieler etwa 100.000 mal im Jahr aufs Tor schießt. Die Anzahl der Tore, die er jeden Tag erzielt, erhält er, wenn seine halbe Stunde Training abgelaufen ist, automatisch vom Computer. Durch das Chi Konzept wird der Ball zusätzlich mit doppelter Kraft geschlagen. Kurz, jeder Spieler wird aus 30 oder 40 Metern denn Ball beidbeinig so aufs Tor schmettern können, dass jeder zweite Schuss in ein Tor resultiert.

Pass

Gegenwärtig: Das Passspiel, dass die Spieler jedes Wochenende vorführen, ist nicht gerade überwältigend. Viele Pässe kommen nicht an, insbesondere Steilpässe. Querpässe werden oft so hochgeschlagen, so dass der Mitspieler Schwierigkeiten hat, den Ball unter Kontrolle zu bringen. Fehlpässe sind die Folge, oft die Norm. Wie so etwas im bezahlten Profi-Fußball vorkommen kann ist eigentlich unverständlich. Selbst Rückpässe zum Torwart kommen selten genau an. Es zeigt wieder einmal, das Wesentliches im gegenwärtigen System nicht geübt wird. Daher das langweilige Hin und Her Geschiebe der Bälle in der eigenen Hälfte ohne Gegner.

Powerfußball: Auch die Technik der Passes mit der Innenseite wird für einige Wochen im Seminarraum geübt, bis der Spieler sie voll beherrscht. Dann übt der Spieler den Pass jeden Arbeitstag ungefähr 300 mal pro Tag in der Schusshalle. Dazu kommen 200 mental gespielte Pässe, die nachgewiesen den gleichen Effekt wie aktuelle Pässe haben. Das ergibt 500 Pässe pro Tag, oder eine halbe Million in den 5 Lehrjahren.. Das Resultat: Pässe, die immer flach gehalten werden, kommen fast immer haargenau am Fuß oder in den Lauf des Mitspielers an. Dazu ist das Spiel im Powerfußball nach vorn gerichtet. Pässe sind also Steilpässe. So wird es üblich sein, Spieler mit einem oder zwei Steilpässen in Torschussposition zu bringen, von wo sie dann abziehen können. So wird die Torquote in jedem Spiel hoch sein.

Täuschung

Gegenwärtig: Sogar als Zuschauer weiß man fast immer, wo der nächste Pass hingeht. Er wird durch Körperhaltung angedeutet. Daher kommt der Ball oft nicht an, denn der Gegner kann sich ebenfalls leicht ausrechnen, wo der Ball hingehen wird. Das Gleiche gilt für den Torschuss. Auch der Torwart weiß meistens, wo der Ball hingeschossen wird.

Powerfußball: Immer, bei jeder Ballabgabe, wird getäuscht! Der Gegner wird also laufend überrascht. Er wird sich daher nicht auf die Richtung des nächsten Passes oder Schusses einstellen können.Will ein Spieler nach links passen, verlagert er Haltung und Sichtweise nach rechts. Das gilt für alle Bewegungen, auch für Elfmeter, Einwürfe, Standardsituationen.  Sun Tsu (ca. 500 v. Chr.) ist der Meister der Täuschungsmanöver. Es lohnt sich, seine vielen Manöver zu studieren (sie sind im Internet unter powerfußball.net aufgeführt). Es gibt viele davon. Die Aufgabe der Spieler ist, sie dem Fußball anzupassen, sie auswendig zu lernen, und  sie optimal einzusetzen. Das Ziel ist, den Gegner laufend zu überraschen, d.h., sein Reaktionsvermögen zu verzögern.

Drittäugig sehen

Gegenwärtig: „Drittäugig sehen“ ist ein Ausdruck, der besagt, dass ein Spieler eigentlich drei Augen braucht (ein Seitwärtsauge), um zu jeder Zeit das Spielgeschehen – wer wo steht, und wie er daher selbst stehen muss – zu überschauen. Das können gegenwärtig nur wenige Spieler, wenn, dann auch nur zeitweilig, in „klaren Momenten“.  Hat man keine Übersicht, kann man den Ball nicht optimal weiterleiten. Routinierte Spieler, wie Henri, Ronaldinho oder Zidane (alle intuitive Spieler) haben häufig, aber nicht immer, diese Übersicht, weil sie diese Fähigkeit nicht lernen mussten, weil sie in ihnen schlummert. Das Gros der Spieler verlässt sich auf nur zwei Augen.

Powerfußball: Um die organische Taktik anwenden zu können, muss ein Spieler „drittäugig“, also drei-dimensional, basiert auf Raum und Zeit, sehen lernen. Auf dem Spielfeld ist die Frage immer die gleiche: „Wenn ich jetzt den Ball bekomme, wie kann ich ihn im Schnellpass (one touch) so weitergeben, dass mein Pass (a) direkt zum Torschuss führt oder (b) ich ihn zu dem Mitspieler weitergeben kann, der am besten steht, um zum Torschuss zu kommen. Jeder Spieler muss also total konzentriert sein, über 90 Minuten, und nicht nur an seinen eigenen ideal-gespielten Pass denken, sondern, in der zweiten Stufe, auch blitzschnell einschätzen, welcher Spieler den Pass am besten verwerten kann. Das hört sich kompliziert an, kann aber mit der Zeit leicht gelernt werden. Lernen alle Spieler drittäugig zu spielen und sehen, wird das Spiel ganz anders aussehen:  alle Aktionen werden blitzschnell ausgeführt, so dass der Gegner gar nicht zum Denken und zum Reagieren kommt.

Standardsituationen

Gegenwärtig: Ein hoher Prozentsatz der Tore kommt durch Standardsituationen zustande.  Das ist eigentlich ein (unbewusstes) Armutszeugnis für das taktische System.  Ein guter Teil des Trainings wird mit dem Üben von Standardsituationen verbracht. Das sind hauptsächlich Strafstöße in Tornähe und Strafstöße, die von weit weg in den Strafraum geschossen werden, in der vagen Hoffnung, dass irgendjemand daraus ein Tor zaubern kann.. Direkte Schüsse in Tornähe führen schätzungsweise in einem von fünf Fällen zum Tor, Flanken in den Strafraum in einem von zehn Fällen. Den Ball einfach hoch in den Strafraum zu schießen und aufs Beste zu hoffen, ist eben nicht sehr erfindungsreich. Aber so machen es alle Vereine. Das nennt man Glücksfußball, denn nichts ist herausgespielt, alles ist auf Hoffnung basiert.

Powerfußball: Im Powerfußball werden Standardsituationen wie Torschüsse behandelt.  Maximierung der Torschusschance ist das Anliegen. Alle Strafstöße, die aus 30 Metern oder weniger ausgeführt werden, werden direkt aufs Tor geschossen und haben eine 50%ige Chance zum Tor zu führen. Strafstöße aus der Mitte des Spielfeldes werden wie normale Pässe behandelt. Ziel ist, in Torschussnähe zu kommen und dann in Folge gelernter Techniken, Überlegungen und anderen Methoden kräftig „draufzuknallen“.

Eckbälle

Gegenwärtig: Wenn Eckball gepfiffen wird, geht ein Raunen durch die Menge. Man hofft, dass hohe Flanken zum Tor führen. Schätzungsweise, einer von sieben Versuchen resultiert in einem Kopfballtor. Vor dem Eckball, um sich in Position zu bringen, gibt es ein wildes Gedrängel und Gehschubse. Die Verteidiger versuchen „ihren“ Mann zu decken, was wenig Sinn macht.

Powerfußball: Eckbälle werden wie Pässe behandelt. Die eigenen Spieler stehen breit gefächert in Tornähe. Die Pässe werden flach, hart und genau zu demjenigen Mitspieler gespielt, der in bester Schussposition steht. Auf diese Weise sollte mindestens jeder dritte Eckball zu einem Tor führen.

Einwürfe

Gegenwärtig: Die Spieler lassen sich Zeit beim Einwurf Zeit. Der erste Fehler. In vielen Vereinen ist ein Spieler für die Einwürfe verantwortlich. Der zweite Fehler. So hat der Gegner genügend Zeit, die eigene Abwehr bestens zu organisieren. Auch werden die meisten Einwürfe auf den Kopf der Mitspieler geleitet, der ihn dann mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Hinterkopf an den Gegner weiterleitet. Lauter Fehler!

Powerfußball: Einwürfe werden blitzschnell von dem Spieler, der dem Ball am nächsten steht, ausgeführt. Der Gegner hat keine Zeit sich zu reorganisieren. Der Ball wird so in den Lauf des Mitspielers geworfen, dass er ihn im one-touch weiterleiten kann.

Torwart

Gegenwärtig: Der Torwart hütet das Tor. Hält er einen Ball, drückt er ihn an seinen Körper und sieht sich um, während er noch auf dem Boden liegt. Fühlt er sich nicht bedroht, geht er mit dem Ball langsam zur 16-Metergrenze, sieht sich das Spielfeld an, winkt den Spielern zu, sie sollten nach vorn gehen, und schießt den Ball dann hoch in den gegnerischen Strafraum, meist direkt zum Gegner, denn die eigenen Spieler, die mit dem Rücken zum gegnerischen Tor stehen, können, im Gegensatz zum Gegner, den Ball nicht richtig verwerten.

Powerfußball: Der Torwart fängt den Ball und läuft blitzschnell zur Strafraumgrenze.  Er wirft den Ball mit Geschick flach in den Lauf desjenigen Mitspielers, der die beste Gelegenheit hat, den Ball zum Torschuss weiterzuleiten.  Anders ausgedrückt, im Powerfußball hat der Torhüter eine Doppelfunktion: er verhindert Tore, er leitet aber auch Tore ein, denn von allen Spielern hat er die beste Übersicht. Diese Doppelfunktion macht den Torwart zu einem wertvollen Mitspieler.

Dribbeln

Gegenwärtig: Der Spieler bekommt den Ball zugespielt.  Er sieht, bei flachen Bällen, runter und bekommt ihn unter Kontrolle  Dann guckt er hoch und sieht sich um. Sieht er keine Anspielstation, guckt er wieder nach unten und läuft mit dem Ball. Wird er angegriffen, versucht er den Gegner zu umdribbeln.  Kommt ein zweiter, versucht er es wieder. Beim dritten Gegner verliert er meist den Ball. Er hat nichts erreicht.

Powerfußball: Dribbeln ist die langsamste Art, den Ball zu bewegen. Im Powerfußball gibt es kein Dribbeln, auch keine Ballannahme, denn beide Arten verschwenden Zeit. Der Ball wird im one-touch weitergespielt, und zwar an den Mitspieler, der am günstigsten zum Tor des Gegners steht, der also mit der höchsten Wahrscheinlichkeit ein Tor erzielen kann.

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Mechanistischer Gegenwartsfußball gegen organischen Powerfußball

Eine andere Sichtweise:

Mechanistischer Gegenwartsfußball gegen organischen Powerfußball

Beleuchten wir die beiden Systeme, den gegenwärtigen und den Power Fußball noch von einer anderen Seite. Systeme bestimmen Effektivität und Erfolg von Organisationen. Ist das System schlecht (nicht gut durchdacht, veraltet, etc.), hemmt es Leistung und Erfolg. Im Design von Organisationen – Fußballvereine sind ja auch Organisationen – gibt es zwei extreme Systeme. Eines ist das mechanistische System. Es ist gekennzeichnet, u.a., durch formale Strukturen und wenig Mitbestimmung der Mitarbeiter, in unserem Fall der  Spieler.  Die Struktur definiert, wie Aufgaben, z.B. Tore zu schießen und zu verhindern, aufgeteilt, gruppiert und koordiniert werden. Auf der anderen Seite des Spektrums finden wir das organische oder offene System; es ist flach, kennt  keine Abgrenzungen und involviert Mitarbeiter auch als Entscheidungsträger. Welches System passt wohl besser zum Fußball? Und welches System wird im jetzigen Fußball angewendet?

Das mechanistische Modell

Alle Fußballvereine auf der ganzen Welt spielen nach dem mechanistischen System. Es besteht aus Positionsbeschreibungen (z.B. hinten links, Mitte rechts) und einem starren taktischen Spielsystem (z.B. 4-3-3, 3-4-3). Ein Verein hat’s dem anderen abgeschaut. Das System ähnelt einer kleinen Bürokratie, mit genauen Rollenbeschreibungen. Einer, der Trainer, hat das Sagen. Er trifft fast alle Entscheidungen. Die Spieler machen nur das, was sie vom Trainer aufgetragen bekommen, d.h., wofür sie verantwortlich gehalten werden. Die Spieler erhalten verschiedene Anweisungen (du spielst vorn, in der Mitte; hier ist dein Gebiet)  Diese Anweisungen füllen oft eine ganze Seite. Kein Spieler weiß genau, was die Aufgaben seiner Mitspieler sind, denn die Rollenbeschreibungen sind oft zu lang, um sie auswendig zu lernen. Daher weiß jeder Spieler relativ wenig über die Aufgaben der Mitspieler, deren Territorium an seins angrenzt. Nur der Trainer übersieht das Ganze. Er hat Positionspower. Er hält alle Fäden in der Hand. Die Spieler folgen seinen Anweisungen. Wenn sie aufmucksen, werden Sie bestraft: sie dürfen nicht mitspielen oder sie werden ausgewechselt. Wenn Spieler mit der Zeit bockig werden und nicht den Vorstellungen des Trainers entsprechen, werden sie verkauft. Übertreibt der Trainer sein autokratisches Führungsbenehmen, kommt es zur Spieler Revolte. Die ist meist passiv, auf Apathie und Lustlosigkeit aufgebaut.

Unter diesem System wird heute Fußball gespielt. Elf Spieler folgen den Anweisungen von einem Menschen, dem Trainer. Er ist verantwortlich. Wenn es nicht klappt, also wenn die Mannschaft zu oft verliert, wird er, der Entscheidungsträger, entlassen. Dabei reden wir im Fußball oft von Teamwork. Die Spieler sind ein Team, sagt man – und hat natürlich recht. Nur passt das mechanistische Design nicht zum Teamsport. Da liegt der Fehler. Es ist nicht nur ein kleiner Fehler: es ist ein großer Design Fehler, fast ein Oxymoron. Kreativität, flüssiges Spiel, Spielfreude und eine hohe Torausbeute werden durch falsches Design unterdrückt. Gute Teamarbeit kann also gar nicht aufkommen.

Kurz gesagt, Design und Sinn des Fußballs passen nicht zueinander. Der heutige Fußball ist nicht das, was er sein könnte. Ein Systemwechsel ist dringend nötig, damit der Fußball seine auferlegten Fesseln abstreifen kann.

Das organische Modell

Wenn man bedenkt, dass Fußball ein Teamsport ist, dass also Entscheidungen von den Teammitgliedern mitgetroffen werden sollten, und dass Spieler, wenn sie als Team arbeiten, Generalisten wie auch Spezialisten sein sollten, passt das mechanische Model überhaupt nicht zum Fußball. Daher das abgehackte, leicht auszurechende, oft einfallslose Spiel, das zu Recht von Reportern und Kommentatoren kritisiert wird, obwohl sich die Kritik, der eigenen Job Sicherheit halber, in Grenzen hält.

Im organischen Modell, kann ein Spieler überall spielen, vorn und hinten, rechts und links. Er kann auch mit beiden Füßen Tore erzielen. Wenn er angreift, lernt er eine Reihe von Täuschungsmanövern, um an gegnerischen Verteidigern vorbei zu kommen.Wenn er verteidigt, nutzt er dieses Wissen, um Angreifern effektiv entgegen zu treten. Ein guter Stürmer wird, wenn er verteidigt, so leicht nicht vom Gegner ausgespielt. Im gegenwärtigen Spiel ist dies noch ziemlich leicht. Die Taktik ist ein offenes Raumsystem: jeder Spieler öffnet Räume wenn er angreift; und schließt Räume wenn er verteidigt.  So wird das Spiel dynamisch, offen und immer anders. Es gibt also keine auswendig gelernten, künstlichen, taktischen Varianten. Das Spiel wird fortwährend modifiziert, um sich den laufend verändernden Situationen anzupassen und sie zu optimieren. Innoviert wird auf dem Platz, während des Spiels, nicht vor dem Spiel.

Ein organisches System führt zum Powerfußball. Hier gibt es weder Positionen noch eine vorgeschriebene Taktik. Die Spieler hängen nicht vom dem oft limitierten Wissen des Trainers ab. Stattdessen maximiert der Trainer das kollektive Wissen seiner Spieler auf geschickte Weise. Dabei lernt der Trainer genau so viel von den Spielern, wie die Spieler von ihm. Wichtige Entscheidungen werden zusammen getroffen. Das Wissen des Trainers kommt also teilweise von den Spielern, und teilweise von Tagungen oder Kursen, die er belegt. Er besitzt die Fähigkeit, das oft unbewusste Wissen der Spieler bewusst zu machen. Das ergibt Experten-Power, Macht, aber von einer anderen Art. Auch hört es nie auf, denn Wissen, wie auch das Potenzial eines Menschen, ist unbegrenzt. Trainer und Spieler – nicht die Vereinsfunktionäre – definieren so den Verein. Sie fühlen sich, und sind, voll verantwortlich für alles, was auf und außerhalb des Fußballplatzes passiert.

Im Powerfußball verändern sich alle Ebenen im Verein, vom Präsidenten bis zum Platzwart. Auch die Erwartungen der Zuschauer verändern sich. Sie werden in kürzester Zeit ein gutes, flüssiges, freudiges Spiel zu schätzen lernen und es daher erwarten.

Zusammenfassung: Worum geht es im Fußball?

Es geht um die Teile und das Ganze. Damit das Ganze, das Spiel, optimal läuft, müssen die Spieler einige Hundert Teile, die das Spiel ausmachen, nicht nur kennen und zig-tausendfach üben, sondern auch verinnerlichen, ins Gehirn einbrennen, mit sich selbst und mit dem Team in Einklang bringen und anwenden können.  Nur dann ergibt sich ein einfaches, schönes und erfolgreiches Spiel. Fehlen Teile, oder werden Teile nicht zu eigen gemacht, ist erfolgreiches Spiel reiner Zufall.

Es geht um den Kopf. Ohne Kopf bewegt der Fuß sich nicht. Unser Körper ist kopfgesteuert.  Stimmt es im Kopf und ist das kommende Spiel vorprogrammiert, spielt man guten Fußball. Stimmt es nicht, und spielt man einfach drauf lost, ist erfolgreiches Spiel reiner Zufall. Daher muss im Training alles durch den Kopf laufen. Es ist sogar möglich, nur im Kopf zu trainieren und das Gelernte dann im Spiel erfolgreich anzuwenden. Das passiert im Moment nicht. Von mentalem Training und Reife gibt es keine Anzeichen.

Jeder Mensch ist anders. „Es gibt nichts im Universum (!!!) das komplexer ist als das menschliche Gehirn“ (Eric Kandel, u.a.). Die Anordnung der schätzungsweise zweihundert Milliarden Gehirnzellen, mit zugehörenden Synapsen, ist in jedem Menschen anders. Dies ist für uns Menschen kaum verständlich, unfassbar. Und die Bedeutung dieser wissenschaftlichen Kundgebungen sind uns noch nicht einmal keimweise aufgegangen. Schon gar nicht im Fußball. Da muss ganz anders trainiert werden. Jede individuelle Neigung muss ausgekundschaftet und dementsprechend angeregt, geübt und optimal ins Spiel mit eingegliedert werden. Aber wer kann das schon?

Im Fußball geht es um den Vorteil. Trainer müssen ihre Spieler veranlassen, laufend neue Ideen, Methoden, Techniken, Strategien, Taktiken, Wege, Handhabungen und Spielweisen zu entwickeln und zu  verbessern, um das Spiel auf diese Weise unendlich zu bereichern und variieren. So hat die Mannschaft einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Und auf den Vorteil kommt es an. Denn Vorteile ermöglichen Siege. Hat man dem Gegner gegenüber keine Vorteile, ist erfolgreiches Spiel reiner Zufall.

Es geht um das Wesentliche. Was ist wesentlich im Fußball? Allem voran der Torschuss. Der Sinn des Spiels ist mehr Tore zu schießen als der Gegner. Daher müssen Spieler genaue Pässe schlagen können, denn nur sie führen zum Torschuss. Täuschungsmanöver helfen die Reaktionszeit der gegnerischen Spieler zu mindern. Die Taktik muss viele Torschussgelegenheiten ermöglichen. Ein optimales, blitzschnelles Weiterleiten des Balles hilft Spielern, auf schnellstem Wege zum Torschuss zu kommen. Der Teamgeist der Spieler sollte an Liebe grenzen. Eine ausgeprägte, gelernte, immer weiter ausgebaute Spielintelligenz ermöglicht einheitliches Denken von Spielern und Trainer. Eine Bereitschaft, eine Offenheit zum lebenslangen Dazulernen sprengt dann alle Grenzen und Fesseln. So entsteht mit der Zeit eine neue, andere, erfolgreichere Spielart, die kein Zufall mehr ist. Ich nenne diese Spielart Powerfußball.

Noch eine neue Idee:

Gleichzeitig Fußball zu spielen und zu studieren durch transformierendes Lernen

Transformierendes Lernen für Erwachsene ist eine neue Art des Lernens, die in Europa noch unbekannt ist. Sie ist so ganz anders, und passt bestens zum Powerfußball. Daher auch die vielen kleinen Themen für Seminare, die Sie auf der Powerfußball Webseite finden.

Jeden Tag, fünf Tage die Woche, jeweils für zwei Stunden, befassen die Spieler sich mit einem neuen Thema, das sie, direkt und indirekt, zu besseren Spielern macht. Sie lernen in den ersten drei Jahren so viel Neues, wie Studenten, die an der Universität ein Bachelor Programm absolvieren. In den darauf folgenden zwei Reifejahren lernen sie so viel wie Uni Studenten im Master Programm.

Wenn gewollt, können die Spieler Englisch lernen und sich an einer kanadischen Internet-Universität einschreiben. Kanada hat ein erstklassiges Erziehungssystem. Denken Sie an die PISA Studien: Kanada ist, leider nicht im Fußball, in Bildung No.1 in der Welt. Auf diese Weise erhalten Spieler durch das Powerfußball Trainingsprogramm über fünf Jahre gleichzeitig den Bachelor und Master Titel. Denn Sportkurse der verschiedensten Art gibt es in Nordamerika schon seit vielen Jahrhunderten. Junge Spieler aller Sportsarten nutzen die Uni, um Kurse zu belegen, die sie im Sport weiterbringen. Sie nehmen z.B. Kurse in Teamwork, Motivation, Mentalem Training, Psychologie, etc..

Athabasca Universität, zum Beispiel, ansässig im Norden Albertas, finanziert durch Öleinkommen der Alberta Regierung, offeriert durch Online und Distanzkurse 90 verschiedene Bachelor und Master Programme, über 700 verschiedenen Kurse, gegeben von mehr als 1,200 sorgfältig ausgesuchten Fakultätsmitgliedern, die in der ganzen Welt ansässig sind, für 37,000 Studenten, die in 84 verschiedenen Ländern wohnen, von denen 81% neben dem Studium noch arbeiten. Athabasca hat  zusätzlich kollaborative Abkommen mit 350 Universitäten auf der ganzen Welt.

Mit diesem, oder einem ähnlichen Programm, lernen die Spieler doppelt: Spitzenfußballer zu werden und einen Uni Abschluss zu erzielen. Das ist die Norm in Nordamerika, leider unbekannt in Europa. Viele Goldmedaillen wurden so errungen. Europa hinkt hinterher. Wäre dieser „Doppelpack“ nicht eine Riesenmotivation für junge Spieler? Durch den Fußball könnten sie reich werden, durch ein Uni Studium, Angesehen erlangen. (Wenn Sie mehr über das kanadische Bildungssystem erfahren wollen, schicken Sie mir eine Email – robert@knoop.org – und ich sende ihnen per Post einen zum Thema treffenden Artikel: Die Masse zur Elite erheben, den ich gerade an die 16 Ministerpräsidenten und Bildungsminister der Länder, und an die CDU und FDP geschickt habe).

Schlussfolgerung

Nach 50 Jahren Stillstand ist in der Fußballwelt ein Umdenken erforderlich. Fortschrittliche Vereine werden diejenigen Elemente des Powerfußballs, die sie für sinnvoll halten, leise, ohne Trara, einführen, und sie zu einem festen Bestandteil ihres Trainings machen. Sehen Zuschauer eventuell die revolutionäre Wirkung des Powerfußballs, werden sie die Stadien bis zum Bersten füllen. Denn Fußball als Performance, als Kunst, will jeder sehen. Reagieren Vereine gar nicht und machen so weiter wie bisher, werden sie mit der Zeit immer tiefer  absteigen, wie mein früherer Verein, Union 03 Altona, in dem ich damals in der 1. Jugend Hamburg,  unter anderen, gegen Seeler, Stürmer und Dörfel gespielt habe.

Der Powerfußball erfordert neue Gedankengänge. Junge Leute, die noch „offen“ für das Neue sind, wo also Gewohnheiten und Präferenzen noch nicht tief ins Gehirn eingeritzt wurden, können eine neue Art zu spielen leicht annehmen und lernen. Ältere Leute, mit gefestigten Ritzen und Furchen im Gehirn, haben es schwerer, denn sie können das, was einmal tief im Gehirn verankert ist, nicht löschen. Trotzdem haben sie eine gewisse Empfangsbereitschaft. Es wäre ideal, wenn Sie eine stark ausgeprägte Imagination haben. Dann könnten Sie Elemente, ja ganze Spiele des Powerfußballs in Ihrem Kopf ausprobieren.

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