Ein demokratisches Erziehungssystem

Ein demokratisches Erziehungssystem

Robert Knoop

Warum wird in Deutschland das bürokratische Erziehungssystem niemals in Frage gestellt? Ist es in den Gehirnen der Bürger, also nicht nur der Bürokraten und Politiker, in deren Händen Bildung jetzt liegt, so fest verankert, dass andere Gedanken gar nicht erst Fuß fassen können? Wenn dem so ist, wo bleibt die Demokratie? Warum sollte diese nur repräsentativ sein? Sollte Demokratie, die Herrschaft des Volkes, nicht wenigstens in einigen Aspekten des Lebens, insbesondere im Bildungssystem, das jeden Bürger betrifft, direkt und mittelbar sein? Sollten die alten Länder, wie Deutschland, nicht von den neuen Ländern, z.B., von Kanada oder den USA lernen können? Keine Menschen reisen so viel wie die Deutschen. Sollte man ihre umsichtigen Reiseerfahrungen nicht nutzen um marode Systeme zu erneuern? Nicht nur gucken, auch durchs Gucken lernen?

Für mich, neugieriger Rückkehrer nach 40 Jahren Kanada und den USA, ist es kaum fassbar, zu welchem Ausmaß das Leben der Deutschen von der Bürokratie und ihren unzähligen Gesetzen bestimmt wird. Gut, wir wählen die Politiker und nenne es Demokratie. Aber Politiker kommen und gehen. Sie haben zwar scheinbar die Macht, aber eben nur scheinbar. Die wahre Macht hat die Bürokratie. Sie schreibt den Politikern vor, was machbar und was nicht machbar ist. Ich habe es selbst erlebt.

Warum revoltieren in Deutschland so wenige gegen das gegenwärtige bürokratische System, nicht jedoch gegen den privaten Teil des Bildungssystems? Sollte Lernen nicht Freude, Freiheit und Bewusstseinserhöhung, Selbstverwirklichung fördern? Nur auf diese Weise kann sich ein innerer Drang in jungen Menschen entwickeln, ein Leben lang lernen zu wollen. Von Freude an der Schule berichten in Deutschland aber nur junge Schüler in den ersten Jahren der Grundschule. Warum gehen Menschen eigentlich zur Schule? Zum Einen, weil wir über uns selbst erfahren wollen, damit wir uns während der formativen Jahre individuell und sozial entwickeln können. Zum Anderen, damit wir uns nach der Schule Fachwissen aneignen können, um in der Lage zu sein, unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Diese Ziele können aber nur erreicht werden, wenn ein Land hochklassige Erziehungsstrukturen und -Systeme hat. Was folgt sind Vorschläge, ich nenne sie Bausteine, wie man das gegenwärtige bürokratische System, von der Schule bis zur Uni, demokratisieren kann.

Die Struktur des deutschen Bildungssystems ist offen sichtlich veraltet; The Economist bezeichnet es als lousy, lausig. Dem stimme ich voll zu, denn ich habe das Gegenteil in Kanada nicht nur erlebt, sondern geholfen, es weiter zu verbessern. Ich würde das deutsche Beamten-Lehrsystem als kalt, gleichgültig, qualvoll, erbarmungslos und freudlos klassifizieren. So war es schon immer (als ich 1945 zur Schule ging, was es noch schlimmer), und so ist es heute noch. Keiner hat das alte, unpassende System je verbessert. Darunter leiden Eltern und Kinder. Und wie sie leiden, wie ich so höre. Dazu passt das deutsche System überhaupt nicht ins internationale Geschehen, wie Die Welt vor kurzem berichtete. Die Freude fehlt. Die Freude am Lernen. Schule ist Scheiße, Mann, sagen die Hauptschüler.

Werden Strukturen und Systeme nicht umgehend modernisiert und der internationalen Lage angepasst, wird Deutschland bald auf der Europäischen- und Weltebene im Erziehungsbereich nicht mehr mithalten können und in Mittelmäßigkeit absinken. Das Mittelmaß wird sich auch wirtschaftlich und kulturell bemerkbar machen. Denn wie können andere Aspekte der Gesellschaft florieren, wenn die Basis, das Bildungssystem, halb tot ist und sich schwerfällig und müde von Ferien zu Ferien dahinschleppt? Das System ist total geschlossen, verstaatlicht und verbürokratisiert, und daher ineffektiv. Auch die organisatorischen Rahmenbedingungen stimmen nicht. Es fehlt zum Beispiel das Mittelglied zwischen Schule und Uni, das Kollegium. Ein Kollegium ist ein Mittelding, eine Zwischenstufe, ein Auffangbecken für die Ungewissen, die Langsamentwickler, die Zauderer, die Ängstlichen. Im Moment geht es von der Schule ab zur Arbeit: als ungelernter Arbeiter, zur Lehre oder zum Studium. Es gibt keinen leichten Wiedereintritt, es sei denn unter Staatszwang (Umschulung), wo man sich über die persönlichen Interessen der Lerner kümmert. Das System muss entkalkt und vom Rost befreit werden. Es passt so wie es ist nicht mehr in die Zeit. Es muss von Einsichtigen (sollten Politiker nicht einsichtig sein, da sie doch das Wohl des Volkes im Herzen haben) gründlich, ja brutal, überholt werden.

Woran erkennt man ein demokratisches System? An der Offenheit. Es ermöglicht jeden Menschen jederzeit eine selbst ausgesuchte Erziehung oder Fortbildung zu verfolgen, gleich ob für persönliche oder berufliche Ziele, durch Schule, Kollegium oder Universität, vom Kleinkind bis ins hohe Alter.

Was folgt ist eine einigermaßen zusammenhängende, in Bauklotzform präsentierte Vision eines modernen, demokratischen Erziehungssystems, bestehend aus Schule, Kollegium und Universität. Es basiert hauptsächlich auf meine Kenntnisse der Systeme in Deutschland, Kanada und den USA, aber auch auf die englischen, australischen und skandinavischen Systeme. Kanada, mit immerhin 34 Millionen Einwohnern, insbesondere die Provinz Ontario, die hauptsächlich aus frischen Einwanderern besteht, hat wohl das beste System, auf allen Ebenen, was auch durch Pisa Studien bestätigt wird.

Verallgemeinert kann man sagen, dass bessere Systeme und Strukturen in allen menschlichen Aktivitäten eine höhere Effektivität und Effizienz des Erstrebten ergeben. Das trifft auch auf das Bildungswesen zu, denn es ist die Basis des Wohlstands einer Nation da es alle Aspekte einer Gesellschaft beeinflusst. Läuft es mit der Ausbildung gut, geht es dem Land gut. Läuft es schlecht, geht es über kurz oder lang auch dem Land schlecht. Das Bildungssysteme sind damit der Grundstein des gesellschaftlichen Wohlergehens.

Das Schulsystem: Grund- und Gesamtschule

Die Schule – erst die Grundschule, die Grundbildung, dann die Gesamtschule, die Weiterbildung – bereitet junge Menschen auf das Kollegium (College) oder die Universität vor. Sie darf für niemanden das Ende des Lernens sein, nur ein Anfang. Praktisch veranlagte Abiturienten gehen zur Fachhochschule, Haupt- und Realschüler aufs College, was die Lehre mit einbezieht. Theoretisch veranlagte gehen zur Universität. Das Ziel sollte sein, die Hälfte der Schulabgänger für das College, die andere Hälfte für die Uni oder Fachhochschule zu qualifizieren. Dann täte sich was im Land.

Neben dem oft doch recht subjektiven Schulabgangszeugnis, dem Abitur, sollte für Aufnahme in eine Universität auch der objektive SAT Test gelten. Dieser verzweifachte Aufnahmevorgang reduziert die oft willfährige Macht der Gymnasiumslehrer. Sie können sich so mehr auf das eigentliche Ziel einer Oberschule konzentrieren, nämlich jedem einzelnen Schüler zu helfen sein Potential zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss drastisch umgebaut und erneuert werden.

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Fig. 1 Bildungssystem

Schuldistrikte. Demokratie im Erziehungswesen heißt, es unter die Obhut derjenigen zu geben, die von dem System betroffen sind. Das sind Eltern, Lehrer, Schulleiter und Distriktleiter. Schulen in jedem Land werden in freie und von der Regierung total unabhängige Schuldistrikte aufgeteilt, in Größenordnungen von 300,000 bis 1,000,000 Einwohnern pro Distrikt. Auf diese Weise sind alle Schulen den Eltern und Wählern nah und den Bürokraten fern. Durch Dezentralisierung und Entbürokratisierung verwandelt sich daher ein seit Jahrhunderten geschlossenen System in ein offenes System. Jeder Schuldistrikt wählt alle 3 bis 5 Jahre einen Aufsichtsrat. Die Wahlbeteiligung der Bewohner wird hoch, und die Debatten um die Aufgabe der Schulen scharf sein, denn Eltern verlangen normalerweise die beste Erziehung für ihre Kinder. Die Anzahl der Aufsichtsräte variiert mit der Einwohnerzahl, zwischen 10 und 15. Die Aufsichtsräte ernennen einen Direktor, der für das ganze Schulwesen innerhalb des Schuldistrikts verantwortlich ist, und Schulräte. Jeder Schulrat ist verantwortlich für 1 bis 3 Ober(Gesamt)schulen und 5 bis 10 Grundschulen. Die Räte wiederum stellen das Schulpersonal ein: Schulleiter und Lehrer. Neue Lehrer erhalten einen zweijährigen Probekontrakt. Basiert auf Leistung, können die Arbeitskontrakte von Lehrern und Schulleitern alle 5 Jahre auf weitere 5 Jahre verlängert werden.

Finanzierung. Es gibt zwei Wege das Schulsystem zu finanzieren. Entweder erhalten Schuldistrikte ihr Geld vom Land. Um es gerecht zu verteilen, sollte das Landesbildungsministerium zusammen mit den Schuldistrikten eine Formel erstellen, nach der das Geld verteilt wird. So können Faktoren wie Lebenskosten, Durchschnittseinkommen der Bürger, Neubürger, Zuwanderrate, usw. berücksichtigt werden. Ein anderer Weg wäre, Schuldistrikte nur einen Teil des Geldes vom Land zuzuweisen. Der Rest wird durch eine lokale Grundstücksteuer von Stadt oder Gemeinde erhoben. Das ist die Norm in Nordamerika. Das ist Demokratie in Aktion, außerordentlich erfolgreich.

Budgets. Schuldistrikte sollten eigenständige, Drei-Jahre Budgets erstellen. Einzelne Schulbudgets werden ebenfalls für drei Jahre geplant. Es sollte Schulen erlaubt sein, einen Überschuss in einem Jahr zu erwirtschaften, der dann im folgenden Jahr für größere Posten ausgegeben werden kann. Der Schulbudget sollte aus den Abteilungsbudgets (Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik, etc.) resultieren. Langfristige Ausgaben sollten von den Abteilungs- und Schulleitern bestimmt werden. So ist jeder Lehrer mit in den Budget-Prozess eingebunden, was viele positive Auswirkungen hat.

Entscheidungspunkt. Alle Entscheidungen, einschließlich der Budgets, sollten so dezentralisiert wie möglich angesetzt sein. In anderen Worten, diejenigen, die betroffen sind, sollten entscheiden. Die Landesregierung beschränkt sich darauf, das durch Steuern eingesammelte Geld gerecht an die Schuldistrikte zu verteilen und die Curricula zwischen Schuldistrikten zu koordinieren. Grundlage für Budgets sollte der Schüler, nicht die Schule sein. Die Regel ist, den Entscheidungspunkt so nahe wie möglich an die von der Entscheidung Betroffenen zu legen.

Schulgröße. Grundschulen (K bis 8) sollten nicht mehr als 500 Schüler, Oberschulen (9 bis 12) nicht weniger als 1.000 Schüler haben. Grundschulen müssen überschaubar bleiben und Kindern ein Zuhause-Gefühl geben. Oberschulen müssen viele Wahlfächer anbieten können, um der Vielfalt der menschlichen Persönlichkeiten gerecht zu werden, denn zwei Gruppen von Kursen – für das College und die Universität – müssen in der Oberschule offeriert werden.

Grundeinstellung. Anstatt eine bedrückende Last, muss die Schule eine einladende Stätte für Kinder sein wo man gern hingeht. Die Lehrer, angestellt vom Schuldistrikt, stehen den Eltern gegenüber in der Verpflichtung. Mit wenigen Ausnahmen gehen alle Kinder automatisch von der Grundschule zur Oberschule: Auch gehen alle Schüler automatisch von der Oberschule entweder ins College oder zur Universität. Kleine Kinder werden nicht im zarten Alter aussortiert und abserviert! Dazu noch von Beamten! Wo ist da die Demokratie? Ist es nicht eine bodenlose Frechheit dass Bürokraten das Schicksal von kleinen zehnjährige Kinder bestimmen? So werden sie vom Staat gebrandmarkt bevor sie für sich selbst denken können. Gibt es andere Länder, die sich so an ihren eigenen Kindern vergehen? Frechheit ist wohl ein zu sanftes Wort, kriminell trifft es besser. Die Einstellung der Gesellschaft sollte sein, dass man von der Schule erwarten kann, dass jedes schulpflichtige Kind sich für das College oder die Universität qualifiziert. Verfehlt eine Schule das Ziel, werden Lehrer und Schulleiter ausgetauscht. Auch werden Jugendliche von Eltern und Lehrern laufend motiviert so viel wie möglich zu lernen, um ihr Potential auf immer neue Plateaus hinaufzuschieben.

Erfolgsaufbau. Das gesamte Erziehungssystem muss auf Schülererfolg aufgebaut sein. Ziel sollte sein, fast jeden Schüler seiner oder ihrer Fähigkeiten entsprechend zu fördern, auch wenn das mitunter bedeutet, einige Schüler nach Schulschluss im Einzel- oder Gruppenunterricht zu begleiten. Dies mag deutschen Lehrern beschwerlich klingen, ist aber die Norm anderswo. Ein Lehrer, der zu viele Schüler durchfallen lässt, sollte aufgefordert werden, Zusatzkurse an der Uni in Unterrichts- und Bewertungsmethoden zu belegen. Gegenwärtige Standardbewertungsmethoden sind zu subjektiv und willkürlich und können scharfer Kritik von Peers und Eltern meist nicht stand halten. (siehe auch Schülerbewertung).

Curriculum. Das Curriculum eines jeden Kurses, von der ersten bis zur zwölften Klasse, sollte gründlich revidiert werden. Was ist lernenswert? sollte die entscheidende Frage sein. Ich erinnere mich an ein „Neue Matte“ (New Math) Projekt für Grund- und Oberschulen in Kanada. Das Curriculum wurde um zwei Jahre gekürzt, indem Unwesentliches, Überschneidendes und Veraltetes aus den Kursen rausgenommen wurde. Dafür wurde der Uni-Grundkurs in Mathematik dann in der Oberschule unterrichtet! Wie kam das zustande? Wir holten uns die besten 20 Mathematiklehrer von Oberschulen und fünf bekannte Mathematiker von Universitäten und baten sie den Kursinhalt kritisch zu untersuchen. Ineffizienz gibt es also auch (oder schon) im Curriculum. Man sollte sich auch nicht hinter dem Begriff „Tradition“ verstecken. Er ist, nicht immer, aber oft eine Ausrede für mentale Bequemlichkeit. Sollten wir die alten Sprachen anbieten? Natürlich. Aber wir sollten keinen Schüler dazu zwingen sie nehmen zu müssen.

Ganztagschulen. Alle Schulen, vom Kindergarten bis zur 12 Klasse, sollten Ganztagschulen sein. Unterricht in Grundschulen ist von 9 bis 15 Uhr, in Gesamtschulen von 9 bis 15:30. Das sind angemessene, über die Zeit fein ausgeklügelte Zeiten, Standard für Hunderte Millionen Schüler in verschiedenen Industrie-Ländern. Fast alle Schulaufgaben werden in der Schule unter Aufsicht und mit Hilfe der Lehrer ausgeführt. Nur in Ausnahmefällen werden „richtige“ Hausaufgaben gegeben, also Aufgaben, die zu Hause erledigt werden müssen. Interessierte Eltern können ihre Kinder natürlich selbst unterstützen und fördern, oder dazu jemanden anheuern. Es ist aber nicht nötig.
Kindergarten. Die Entwicklungsjahre sind prägend. Die Neugier der Kinder zu befriedigen und zu stimulieren, während sie noch offen für das Neue sind, ist wohl das Hauptanliegen des Kindergartens. Eintönigkeit sollte vermieden werden, das Programm sollte bunt gemischt und inspirierend sein. Die Lust am Lernen zieht sich, wenn sie sich in den Hirnen der Kinder verwurzelt, durch das ganze Lernprogramm, bis zur Uni. Kommen Kinder früh genug in den Kindergarten, können elterliche Unzulänglichkeiten ausgeglichen werden. So schaffen es alle ins College.

Grundschule. Schüler verweilen länger in der Grundschule, vom Kindergarten bis zur 8. Klasse. Es ist auch möglich, Mittelschulen zu erstellen. Unter diesem Modell würden Schüler für zwei Jahre, in der 7. und 8. Klasse, in eine gesonderte Schule gehen. In Gegenden, wo die Schulbevölkerung absteigt, könnten so Schulen offen gehalten werden. Es gibt keine staatliche Fähigkeitsprüfungen. Alle Grundschüler gehen automatisch zur Oberschule.

Oberschule. Alle Volksschüler graduieren also zur ganztätigen Gesamtschule, der Oberschule, einer nicht-segregierten Schule. (Das Wort „Gymnasium“ hat in englisch-sprechenden Räumen eine negative Bedeutung. Es bedeutet eine von jocks frequentierte Turnhalle, die mit nacktem Oberkörper Übungen machen.) So vermeidet man es, junge Menschen im zarten Alter in eine Zwei- oder Drei-Klassengesellschaft zu sortieren und degradieren, aus der sie wohl kaum je mehr herauskommen. Im letzten blutigen Jahrhundert sollte man doch eigentlich gelernt haben, den Drang zum Elitären zu zügeln. Gesellschaftlich und wirtschaftlich wäre es besser, man gäbe jedem Jugendlichen, und auch Erwachsenen, immer wieder Chancen, sich zu verbessern. Diese Möglichkeit gibt es in unserem geschlossenen Erziehungssystem leider nicht. In diesem Sinne ist das deutsche System, wie gesagt, undemokratisch: verlässt man die Schule, Lehre oder Uni, ist das Lernen beendet. Für immer! Im Oberschulmodell entfällt das gegenwärtige Problem der Positionierung und der Reifeprüfung, um zu bestimmen, wer ins Gymnasium darf. Alle Schüler gehen gemeinsam für vier Jahre auf die Oberschule. Keiner bleibt zurück. Dort nehmen sie zwei Arten von Kursen: C-Kurse, wenn sie ins College wollen, und U-Kurse, wenn sie zur Universität gehen. Schüler können auch von jeder Art Kurse nehmen. Also, wenn ein nicht so begabter Sprössling Begabung in Chemie zeigt, kann der U-Kurse in Chemie nehmen.

Erziehungsziel. Ziel der Erziehung ist, der Jugend jede mögliche Chance zu geben, sich scholastisch zu verbessern, und das ein Leben lang. Jeder Bürger muss die Möglichkeit haben, sich jederzeit fortbilden zu können. In einem offenen System kann er das, vom schulpflichtigen- bis zum Greisenalter, an Schule, College und Universität. Statt oft subjektive Bewertungen und Zeugnisse in kalte Zahlen auszudrücken, und so die Individualität und Besonderheit des Menschen zu ignorieren, sollte Leistung, wenn angebracht, in Worte gefasst werden: „Hans denkt nicht logisch und hat daher Schwierigkeiten mit der Mathematik“ oder „Helga geht die Mathematik eher intuitiv als logisch an, daher hapert es ein wenig mit der Beweisführung“ sind weitaus wertvollere, weniger verletzende und abwertende Urteile als eine bloße 4 oder 5. Denn das Geschenk des logischen Denkens ist nur wenigen gegeben. Andere Menschen haben andere psychologische Neigungen geschenkt bekommen, z.B. fein ausgeprägte Gefühle, auf Werte basiert, die unsere Gesellschaft zusammen halten; Intuition, d.h. Kreativität und Vorstellungsvermögen, eine Rarität in Deutschland; oder eine ausgeprägt praktische und realistische Veranlagung zum Leben. Ein Erziehungssystem, und damit die Gesellschaft, kann es sich nicht leisten, jährlich Millionen Fünfer auszuteilen, also Versager zu produzieren, denn die sozialen Kosten, die sich im Laufe des Lebens so anhäufen, sind erheblich. Ziel sollte sein, in jedem einzelnen Schüler eine Liebe zum Lernen zu erwecken und so das Potential eines jeden nicht nur zu erreichen sondern immer weiter hinauszuschieben und ihnen bewusst zu machen, dass Leben eigentlich Lernen heißt, und dass Lernen aufregend und inspirierend sein kann. Dies bedeutet auch, dass ein hochklassiges Erziehungssystem immer neue Einstiegsmöglichkeiten zur Fortbildung für Jung und Alt offeriert.

Berufsorientierung. Pflichtfach in der Grundschule, ohne Benotung und Zeugnis, ist ein wöchentlicher Orientierungskurs, in dem alle Schüler in der 8. Klasse Information und Rat über Colleges und Universitäten erhalten, damit sie, zusammen mit Lehrern und Eltern, den besten Weiterbildungsweg aussuchen können. Sie wählen im Laufe der 8. Klasse auch Kurse für die 9. Oberschulklasse, die sie entweder für das College oder die Uni nutzen können. Beispiele: Mathematik C-9 (College) oder U-9 (Universität), Deutsch C-9 oder U-9, Englisch C-9 oder U9. Unschlüssige Schüler können in der 9. Klasse auch eine Mischung von C und U Kursen nehmen, um auszutesten, was ihnen liegt.

Schülerbewertung. Es ist boshaft und unmenschlich, wenn Erwachsene kleine Kinder mit Ziffern benoten. Insbesondere die Normal-(Gauß)Kurve, genutzt um Menschen zu klassifizieren, ist abartig, da Menschen doch all verschieden sind, und keiner dem Nächsten gleicht. Warum ist dieses kaltblütige Bewertungssystem in Deutschland noch populär? Wer hat es den Lehrern beigebracht? Worte sind oft angebrachter und vielsagender. Die Gesellschaft will keine Versager. Sie erwartet vom Schulsystem, dass jeder seinen Fähigkeiten nach erzogen wird. Sogenannte geistig minderbemittelte lernen ebenso dazu wie begabtere, intelligentere Schüler. Denn, wie C.G. Jung schon vor Jahrzehnten erkannte, jeder Mensch ist anders geartet und hat selbst mit Eltern und Geschwistern wenig gemeinsam. Leider wissen viele Lehrer das nicht; sie glauben wohl noch, dass Schüler so sein müssten wie sie selbst und benoten Schüler dementsprechend. Kindern früh im Leben psychologische Schäden zuzufügen, indem man sie als Versager brandmarkt und durchfallen lässt, ist vom menschlichen Standpunkt nicht nur rücksichtslos und brutal, diese Vorgehensweise hinterlässt Narben, auch bei den Eltern, die nie wieder heilen. Welchen unermesslichen seelischen Schaden hat das diktatorisch bürokratische Schulsystem der Bevölkerung über die Jahre wohl zugefügt? Das bloße Wort „Schule“ löst bei Kindern und Erwachsenen negative Gefühle (Angst, Hass, Wut) aus.

Das Bewertungssystem muss grundliegend verändert werden. In den ersten fünf Jahren der Grundschule sollten alle Schüler in allen Fächern schriftliche, also nicht numerische Benotungen erhalten. Kinder sitzen bleiben zu lassen, bevor sie sich im Leben finden und entfalten können, ist demagogisch. Es bringt einer Gesellschaft nichts, junge Menschen zu demütigen. Auch hat sie kein Recht dazu, denn jeder ist und lernt anders, eine einfache Konzeption die fast keiner versteht. Lehrer jedoch sollten dies wissen und versuchen ihre Lehrstile so zu variieren, dass sie alle Schüler erreichen, d.h., den Lernstilen der Schüler angepasst sind. Erst ab der 6. Klasse, bis zur 12. Klasse, sollten numerische Noten eingeführt werden, von 1 bis 4. Besteht ein Schüler einen Kurs nicht, bekommt der Schüler keine 5 ins Zeugnis geschrieben. Stattdessen wird der Kurs im Zeugnis einfach nicht aufgeführt. So wird niemand gebrandmarkt, folgendermaßen braucht sich kein Schüler zu schämen. In anderen Worten, nur das Positive wird aufgeschrieben. Der Schüler hat es versucht, aber er hat es trotz aller Anstrengungen nicht geschafft. Auch wiederholt niemand das Schuljahr. Jeder Schüler versucht einfach so viel Kurse wie möglich zu bestehen. Am Ende der 12. Klasse kann eine Schülerin dann ihre Schulleistungen, eine Liste von bestandenen Kursen, dem College oder Uni-Zulassungskomitee zusenden. Fehlen Kurse, kann sie entweder ein wenig länger zur Oberschule gehen, oder die fehlenden Kurse im College oder an der Uni, also nicht an der Oberschule, nachholen.

Zensurenkonferenz. Am Ende des Schuljahres sollten alle die Lehrer, die Paulchen Schulz unterrichtet haben, unter Aufsicht der Schulleitung zusammenkommen, um ihre Noten für Paulchen zu bekunden und, wenn nötig, zu begründen. Das hört sich kompliziert und vielleicht unnötig an, ist aber einfach und sehr effektiv. Sollte Lehrer Müller z.B. eine Fünf geben, während die anderen Lehrer dem gleichen Schüler lauter Einsen oder Zweier bescheren, muss er den anderen Lehrern seine Zensur begründen. Peer Meinungen und Diskussionen sind effektiver als die von Eltern oder Schulleitern. Herr Müller wird schnell lernen sich anzupassen, denn er hat keine andere Wahl, außer von den Kollegen missachtet und isoliert zu werden. Auf diese Weise werden auch Heiligenschein-Effekte aufgedeckt: da der Vater Arzt oder Rechtsanwalt ist, wird die Arbeit des Sprösslings oft mit mehr Nachsichtigkeit bewertet, denn bei den Eltern müsste er ja was können. Dass der Schein oft trügt, kann während der Zensurenkonferenz zum Vorschein kommen.

Graduierung. Alle Schüler graduieren in die Oberschule. Kein Schüler wird in jungen Jahren ausgemustert. Gut die Hälfte der Oberschulabsolventen, meist die mit mittlerer Reife (C-Kursen) aber auch die mit Abitur (U Kursen), geht ins College, die andere Hälfte zur Uni oder Fachhochschule. Sie werden auf Grund ihrer Schulzeugnisse und eines allgemeinen Aufnahmetests zugelassen. Sind diese Prozentsätze zu optimistisch? Nicht wirklich, denn sie haben es von den Kursberatern während der letzten zwei Jahres ihres Oberschuldaseins gelernt, dass eine Ausbildung mit der Schule nicht aufhört, sondern weitergeht. Die Programmwahl wird oft schon ein Jahr vor Schulabschluss festgelegt, und zwar so sorgfältig, hauptsächlich durch Eignungstests, dass ihnen gar nicht der Gedanke kommt, nicht weiter zu lernen. Das gegenwärtige System, in dem Bürokraten über das Schicksal Zehnjähriger entscheiden, ist total undemokratisch und sogar gerichtlich anfechtbar. Wie kann diese alte, absonderliche Gepflogenheit so tief in der Gesellschaft verwurzelt sein dass niemand an ihr Anstoß nimmt? Wie viele zig Millionen Kinder sind über die Jahrzehnte auf diese Weise als nicht universitätsreif gebrandmarkt worden und mussten sich, ohne spätere Wiedereinstiegsmöglichkeiten, mit handwerklichen und niederen Berufen zufrieden geben? Was für ein System ist es, dass zehnjährigen Kindern die Zukunft verbaut, bevor sie für sich selbst denken können? Warum haben Eltern diesen Frevel seit vielen Jahrzehnten geduldet? Dieses System hat noch nicht einmal demokratische Ansätze. Es ist schlichtweg eine Beamten-Diktatur. Es passt überhaupt nicht in ein modernes Europa.

Wahlfächer. Wenige Pflicht- aber viele Wahlfächer sollten in Schulen die Norm sein. Wahl muss sein, weil jeder Mensch verschieden vom nächsten ist. Es gibt daher keinen einen Weg. Lehrer sollten dies nicht nur wissen und verstehen, sondern auch anwenden können.

Schülerberatung. Jede Oberschule hat eine Abteilung, die man Schülerberatung nennen kann. Die Berater begleiten alle Schüler, mittels Einzelinterviews und Klassentreffen, durch die vier Jahre Oberschule. Sie helfen Schülern die folgenden Fragen zu beantworten: Wer bin ich? Was sind meine Stärken? Meine Schwächen? Was will ich im Leben erreichen? Wofür bin ich geeignet? Welcher Weg ist am besten für mich? Will ich ins College? In die Uni? Was passiert mit mir, wenn ich nicht ins College oder zur Uni gehe? Kann ich meine Berufswahl später ändern? Bis wann muss ich mich entscheiden? Es wird viele Fragen geben, auf die junge Menschen eine Antwort suchen. Die Berater helfen, informieren und begleiten. Sie geben jeden Schüler das Gefühl, dass sie einen Freund gefunden haben, der ihr Bestes im Sinn hat und ihnen immer helfen wird. Im letzten Jahr der Oberschule treffen sie schon ihre neuen Berater aus College und Uni. So wissen sie, dass sie nie allein sind und auf Jahre hinaus professionell begleitet werden. Denn wer kann sie denn sonst begleiten?

Kursangebot. Das Angebot an Kursen in der Oberschule ist vielfältig. Neben traditionellen Bildungskursen, wie Deutsch, Mathematik, Geschichte, etc., die zum College oder zur Uni führen, sollten Schüler auch praktische Kurse nehmen, die sich mit den Problemen des täglichen Lebens befassen: Sex, Drogen, Rauchen, Essen, Trinken, Stress, Umgangs- und Verhaltensformen, Werte, Verantwortung, Glauben, Heirat, Kindern – um nur einige Themen zu nennen. Diese Themen können in einen oder zwei Kursen zusammengefasst werden.

Kursbewertung. Lehrer sollten von der Schulleitung ermutigt werden, ihre Kurse von den Schülern bewerten zu lassen. Auf diese Weise können sie Kursinhalt und Methoden laufend verbessern. Fragen wie „Wie läuft es in unserem Kurs? Was könnten wir verbessern?“ würden schon genügen. So baut der Lehrer ein professionelles Unterrichtsdossier auf, das er bei der nächsten Vertragsverlängerung vortragen kann. Auch verbessert er gleichzeitig seine Kurse. So fühlen sich die Schüler mit in den Unterricht eingebunden.

Elternabende. Jede Schule hat regelmäßige, monatliche Eltern-Lehrer Abende (die Lehrer arbeiten für die Eltern), die dazu dienen, den Fortschritt der Schüler im Einzelgespräch zu beleuchten. Eltern und Lehrer sollten dafür sorgen, dass der gesamte Lernprozess die 40 Stunden Woche nicht überschreitet. Denn was für Erwachsene gilt, gilt auch für Kinder und Teenager.

Abendschule. Oberschulen sind auch am Abend geöffnet. Kunden sind dann nicht die Jungen, sondern Erwachsene, die entweder ihre akademischen Qualifikationen verbessern wollen, um ins College oder an die Uni gehen zu können, Einwanderer, welche die deutsche Sprache erlernen wollen, oder Gruppen von Bürgern, die Räumlichkeiten mieten wollen, denn die Schulen gehören ja den Bürgern.

Privatunterricht. Wohlhabende, aber auch intellektuell ambitionierte nicht so wohlhabende Eltern, ergänzen in einigen Ländern den staatlichen Schulunterricht durch Privatunterricht. Eine englische Firma, Kumon, hat 50.000 Kunden, organisiert in 560 Zentren. Die Kosten für die Eltern belaufen sich auf monatlich 65 Euro pro Kurs, Unterricht ist zweimal wöchentlich. Großkunden sind auch Schuldistrikte, die Nachhilfeunterricht für Kinder zahlen, die in der Schule nicht mithalten können (oder verletzt zu Hause liegen). Einige dieser Privatschulen absolvieren ihren Unterricht sogar öffentlichen Schulen. Die Nachhilfe-Industrie wächst rasant, auch in den USA, wo Eltern ihre Kinder gern in begehrten Oberschulen unterbringen wollen, um sie für die Eintrittsexamen in Top-Universitäten vorzubereiten. Private Nachhilfeunterricht-Schulen sind ein Wertmesser des Schulsystems. Blüht diese Industrie, ist das öffentliche System mangelhaft. Siecht sie dahin, ist das öffentliche System lobenswert.

Einwanderer. Sprachen-Labs sind wohl die schnellste und beste Art, Einwanderern die deutsche Sprache erlernen zu lassen. Diese Labs gibt es für alle Altersstufen. Sie sind Computer basiert und fügen sich gut in das normale Programm Menü von Kindern und Jugendlichen ein. Das Schul Curriculum sollte flexibel genug sein, so dass diese jungen Leute viel Zeit haben Deutsch zu lernen.

Wissensumfang. Sir Isaac Newton erkannte schon vor hundert Jahren, dass das menschliche Wissen einem Tropfen im Ozean gleicht. Ein amerikanisches Forschungsteam hat versucht diesen Tropfen zu messen. Sie kamen zu der Schlussfolgerung, dass der Durchschnittsmensch sich ungefähr 12 Milliardstel des menschlichen Gesamtwissens zur Zeit bewusst machen kann. Genies bringen es auf 15, Dumme auf „nur“ 12 Milliardstel. Der Wissensunterschied zwischen Menschen ist also sehr gering. Wir sollten daher unser eigenes Wissen nicht überschätzen und das anderer nicht unterschätzen. Wer glaubt viel zu wissen, weiß wenig.

Schulbewertung. Der Unterricht und die Schule sollten bewertet werden. Aber auf keinen Fall von staatlichen Prüfern, also kein staatlicher Schul-TÜV. Dieses Modell wurde in verschiedenen Ländern vor Jahrzehnten ausprobiert und (nach viel Schmerz) wieder ausrangiert. Die Länderregierungen müssen verstehen, dass sie in einer Marktwirtschaft nur Geldverteiler sind, aber ansonsten mit dem Erziehungssystem nur noch wenig zu tun haben. Wer zahlt für Schulen? Die Eltern. Wer sollte das Schulsystem daher bewerten? Die Eltern. Wie? Durch eine enge Zusammenarbeit mit Lehrern. Durch intelligent konzipierte Fragebögen, die von allen Betroffenen — Eltern, Schülern und Lehrern – ausgefüllt werden, wäre eine Möglichkeit. Positive Resultate könnten als Anreiz sogar in lokalen Zeitungen veröffentlicht werden. Überhaupt sollte jede Schule, auch die kleinste, in den lokalen Zeitungen eine Spalte haben, um Schulveranstaltungen, Schulerfolge, Elternabende, etc. zu verkünden. Das haben sie leider nicht. Eine andere Möglichkeit wäre, eine Delegation eines benachbarten Schul-Distrikts einzuladen, um die Schule zu bewerten. Kriterien wie Anwesenheitsrate von Schülern und Lehrern, Schulabschlussraten fürs College und der Uni, Unterrichtbewertung, Einbindung der Eltern, Disziplinfälle und –Verfahren wären angebrachte Kriterien.

Andragogik. In den Oberschulen wenden Lehrer nicht nur Prinzipien der Pädagogik an, sondern auch der Andragogik, der Kunst und Wissenschaft, Erwachsenen lernen zu helfen. Schüler in der Oberschule sind keine Kinder mehr, sondern junge Erwachsene. Sie müssen daher anders unterrichtet werden als in der Grundschule. Erwachsene sind selbst-gesteuert. Sie haben schon Lebenserfahrungen, auf die zu lernende Konzepte aufgebaut werden können. Auch haben sie Bedürfnisse, die in Betracht gezogen werden müssen. So ist die Orientierung des Lernens von Erwachsenen Leben- und Problem-zentriert. Schüler werden involviert und motiviert, weil sie in den Lernprozess mit eingebunden werden. So wird sich der Ton in der Schule verändern. Auch lernen Schüler, sich auf das College- oder Uni-Leben einzustellen.

Berufseinstellung. Die Berufseinstellung der Lehrer sollte positiv und konstruktiv sein. Lehrer sollten in ihrer Arbeit aufgehen, sich professionell verhalten und hohe soziale Kompetenzen haben. Für Grundschullehrer ist die Lehrkompetenz erstrangig und die Fachkompetenz zweitrangig. Für Oberschullehrer sind diese beiden Kompetenzen gleichrangig. Die Einsicht, dass das Leben ein Geschenk ist und mit Freude und Liebe gelebt werden sollte, muss vorherrschend sein. Griesgrämige, autokratische, selbstherrliche oder überhebliche Lehrer passen nicht in ein modernes Lehrwesen.

Lernhierarchie. Wissen zu schaffen besteht nicht nur aus Auswendiglernen und Wiedergabe von Fakten. Der Lerner muss das gelernte Wissen auch verstehen und anwenden können, es analysieren, auseinandernehmen und wieder neu zusammensetzen und kritisch beurteilen können. Lernen besteht also nicht nur aus der ersten Stufe, Wiedergabe des Gelernten (auswendig lernen). Diese Praxis, weit verbreitet, auch in den Unis, macht das Lernen schal und bezeugt von einem schlechten Lehrerausbildungsprogramm. Auswendiglernen missachtet den Affekt, das Interesse, das Vergnügen und die Wertschätzung am Lernen. Es führt so nicht zur inneren Systembildung, zur Integration und Neu-Organisation des Gelernten, nicht zum Glauben an das Gelernte, auch nicht zu neuen Prinzipien und grundlegenden persönlichen oder professionellen Werten. Alle Tests, Aufsätze und Prüfungen sollten die Lernhierarchie reflektieren.

Internet-Seite. Zum offenen System gehört auch, dass jede Schule eine Internetseite hat, um Schulereignisse, Neuigkeiten, Zeitpläne, Kurse und Programme, Beispiele von Tests und Prüfungen, etc. bekannt zu geben. Curricula vitae der Lehrer könnten auf diese Weise auch bekannt gemacht werden.

Gehaltsskala. Die Gehaltsskala könnte einem Gitternetz ähneln, mit Lehrerfahrung an der Y Achse und einer gewichteten Mischung aus erzieherischem Wissen, Fachwissen und Erfolgsrate als Lehrer an der X Achse. Das erzieherische Wissen besteht aus der Anzahl von Zertifikaten und zusätzlichen Kursen für einen B. Ed (Bachelor der Erziehung) oder M. Ed (Magister der Erziehung), das Fachwissen aus zusätzlichen Uni-Kursen und/oder Uni-Titeln (z.B., ein M.A. (Master of Arts) in deutscher Literatur oder ein PhD (Dr. der Philosophie) in Mathematik, die Erfolgsquote aus Schülerbewertungen, einer hohen Schüler-Beförderungsquote und einer Bewertung des Schulleiters.

Fundraising. Eltern sollten so denken: Wir haben in unserem Schuldistrikt sieben Grund- und zwei Oberschulen. In diesem Jahr renovieren wir eine der Grundschulen. Um zu den Kosten beizutragen, sammeln wir in unserem Distrikt Fördergelder ein. Unser Ziel ist, die Gebäude so zu renovieren, dass sie ein ähnliches Wohlgefühl ausströmen wie die kürzlich renovierten Schulen, damit unsere Kinder sich dort wohlfühlen und gern zur Schule gehen. So helfen Eltern den Schulen und damit den Kindern. Voraussetzung für ein erfolgreiches Fundraising-Programm ist jedoch, dass Eltern, und auch Distriktbewohner die keine Kinder haben, sich der Schule nahe fühlen.

Menschentypologie. Warum fällt Lehrern der Umgang mit unterschiedlichen Schülern so schwer, fragte Die Zeit vor kurzem. Eine Antwort ist, weil sie nichts von C. G. Jung’s Typologie zu wissen scheinen. In Nordamerika werden jährlich ungefähr 5 bis 7 Millionen Typen Tests (MBTI, Colors, PET, etc.) an Schulen, Universitäten, aber auch an Industrie und Handel verkauft. So können Lehrer herausfinden, welcher Typus sie selbst sind, und wie sie selbst am liebsten unterrichten. Von ihren Schülern erfahren sie, welcher Lernstil am angebrachtesten ist, damit verschiedene Typen von Schülern gut lernen. So können beide Parteien im Lernprozess ihre eigene Lehr- und Lerneffektivität einschätzen. Wenn z.B. Gefühlstypen-Lehrer Gefühlstypen-Schülern Mathematik beibringen, verstehen diese was gesagt wird und lernen. Unterrichten Denktypen-Lehrer Gefühlstypen-Schüler, verstehen und lernen die Schüler wenig, da die Struktur ihres Gehirns logisches Denken nicht zulässt. Ähnlich, unterrichten Gefühlstypen-Lehrer Denktypen-Schüler verstehen sie und lernen sie wenig, denn das Material wird ihnen nicht logisch präsentiert. Perfekt ist es, wenn Denktypen-Lehrer Denktypen-Schüler unterrichten. Dann wird viel und schnell gelernt.

Lebenslang. Die Zeit ist vorbei, in der sich Menschen auf nur einen Beruf oder eine Arbeitsmöglichkeit vorbereiten. Drei verschiedene Berufe ist in einigen Ländern Durchschnitt. Wer sich z.B. im College als Klempner ausbilden lässt – Lehre und Studium, was heute Berufsschule genannt wird – geht mit hoher Wahrscheinlichkeit später zurück, um einen anderen Beruf zu erlernen, vielleicht Zimmermann, oder auch Feinmechaniker. Liegt ihm dieser Beruf auch nicht, oder gibt es hier keine Arbeitsmöglichkeiten, kann er jederzeit auf ganz andere Gebiete umsatteln. Das gleiche gilt für das Universitätsstudium. Wissenschaftler können von Chemie auf Physik, aber auch auf Jura umsatteln, so lange sie dazu bereit sind, die neue Lernzeit in Kauf zu nehmen und für die Ausbildung zu zahlen. Kurz, jeder Bundesbürger kann in jedem Alter jeden Beruf erlernen für den er sich qualifiziert. Oder er nimmt Kurse oder qualifiziert sich für Titel (degrees) weil es ihm einfach Spaß macht. So sollte es sein und so ist es in Ländern mit einem guten Erziehungssystem.

Lehrerausbildung. Die Lehrerausbildung sollte dem internationalen Standard entsprechen. Die Struktur ist einfach. Drei Jahre Allgemeinbildung für Grundschullehrer durch das Bachelor Programm. Lehrer nehmen 15 Vollkurse (September bis April) die Bildung, nicht Fachwissen, vermitteln. Oberschullehrer studieren ein Jahr länger: Im vierten Jahr belegen sie Fachkurse (z.B., in Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, etc.). Alle Lehrer machen dann zusätzlich einen einjährigen Bachelor in Education (B. Ed) (sie belegen Kurse wie Pädagogik, Andragogik, Psychologie, etc.), der auch das Praktikum mit einschließt. Wenn sie wollen, können angehende Lehrer zusätzlich noch einen Master in Education (M. Ed) absolvieren. Dies ist ein Zwei-Jahres Programm, dass die meisten Lehrer sich in Abendkursen aneignen. Der Inhalt der B. Ed und M. Ed Programme wird von den Universitäten, also von der Erziehungs-Fakultät bestimmt. Durch bundesweit ähnliche, aber nicht gleiche Lehrerausbildungsprogramme, wird die Qualität der Lehrerausbildung sich dramatisch verbessern, denn demokratische Systeme anderer Länder sind dem bürokratischen deutschen Staatssystem um Jahre voraus. Staatliche Vorgaben über die Lehrerausbildung gehören dann der Vergangenheit an und machen Raum für mehr fortschrittlichere Systeme. Es ist für mich äußerst befremdend, dass in der heutigen Zeit ein Staat noch Lehr-Inhalt und -Methode bestimmt. Gekuppelt mit einem weitgreifenden Nicht-Verstehen des Bachelor- und Masterprogramms müssen die Verantwortlichen aufpassen, dass der Wandel vom heutigen zum zukünftigen System nicht zu einem unübersehbaren Chaos führt. Sich erst bestens informieren und erst dann Veränderungsentscheidungen treffen, sollte das Motto sein.

Lehrerverband. Jeder Lehrer sollte die Wahl haben, einem Regierungs-unabhängigen, Bundesland-weiten Lehrerverband beizutreten. Der Verband vertritt die Interessen der beitragszahlenden Lehrer gegenüber Schuldistrikt und Land, falls es zu Zwistigkeiten kommen sollte, was unwahrscheinlich ist, wenn das System gut aufgebaut und betrieben wird. Wie üblich ist es die Aufgabe des Verbandes, die Interessen der zahlenden Mitglieder zu vertreten.

Lehrerweiterbildung. Lehrer sollten in der Lage sein, abends und im Sommer an der nächsten Uni (oder durch Fernkurse) Kurse zu belegen, die ihre Qualifikationen fördern. So können sie Fachkurse belegen, um sich auf dem Laufenden zu halten, oder an einem Magister Titel in den Erziehungswissenschaften arbeiten. Nicht nur Schüler, auch Lehrer lernen so laufend dazu. So werden Lehrer zu Vorbildern für die Schüler (und deren Eltern).

Pensionskasse. Lehrer eines Bundeslandes sollten, mit Hilfe des Landes, eine eigene, private Pensionskasse einrichten. In Ontario, Kanada, z.B. haben 158.000 Lehrer bisher einen Pensionsschatz von 60 Milliarden Euro eingesammelt und angelegt. Die Durchschnittsrendite der letzten 20 Jahre ist 10.6 % pro Annum (8 Mrd. in 2004). Jeder eingezahlte Dollar ist also noch vorhanden und hat sich rasant vermehrt! Durch ihre Pensionskasse üben die Lehrer auch einen beträchtlichen Effekt auf die Wirtschaft des Landes aus. Lehrer Power!

Internate. Internate und Privatschulen sind willkommen und sollten versuchen, den Schuldistrikten Konkurrenz zu machen. Nur werden sie es schwer haben mit dem hier vorgeschlagenen System zu konkurrieren. Auch werden Internatslehrer versuchen, der höheren Gehälter wegen, in den Schuldistrikten zu unterrichten.

Das Geheimnis der Systemgestaltung und Veränderung ist eigentlich einfach. Man setzt die Entscheidungskriterien so volksnah wie möglich. Im Moment haben wir das Gegenteil. Die Politiker und Staatsbeamten bestimmt alles. Und was geschieht, wenn jemand anders etwas bestimmt was einem selbst betrifft und was einem nahe stehe? Man wird apathisch und dadurch zum Opfer. Man zahlt zwar für das Schulsystem, durch die Einkommensteuer, aber das eingezahlte Geld bringt keine Vorteile. Jemand anders, Fremde, Volksvertreter, die gar nicht in der Umgebung wohnen treffen alle Entscheidungen. So darf es nicht sein.

Formt man jedoch in jedem Bundesland lokale total autonome Schuldistrikte, in denen vielleicht ein Nachbar ehrenamtlich im Aufsichtsrat fungiert und ein anderer Nachbar Schulrat ist, haben Bürger direkten persönlichen Einfluss auf das Schulsystem und Geschehen. Trifft man dazu die Lehrer regelmäßig einmal im Monat, ist man bestens über den Fortschritt des Sprösslings informiert. Nehmen die Lehrer dazu noch Verantwortung für die Hausaufgaben, sind die Eltern entlastet. Gute Pisa Ergebnisse kommen so von selbst, nicht durch Staatsdruck und Schinderei, sondern durch Freude und Interesse. So sollte es sein muss es werden.

Das Kollegium
(Community College)

Ich habe es selbst miterlebt. Die Kanadier haben jahrelang ihre Fachkräfte aus Europa importiert. Das sah so aus. Firmen schickten deutschsprachige Kundschafter nach Deutschland um Firmen Fachkräfte abzuheuern. Eines Jahres hatte der Premier von Ontario, Robarts hieß er, genug. Wir werden 20 neue Community Colleges erbauen, sagte er und tat es. Jetzt gibt es sie in ganz Kanada, 130 insgesamt. Viele der größeren Colleges haben Zweigstellen, so dass die Studenten zu Hause leben können.

Ein College ist eine Institution, die Berufs-Training und -Instruktion anbietet, welche zu Diplomen und Bachelor Graden führen. Wie Schuldistrikte und Universitäten, ist das College frei und unabhängig von Bund und Ländern. Die Letzteren sammeln lediglich Steuergelder ein und geben sie ans College weiter. Zusätzlich erheben Colleges Studiengebühren, die je nach Programm und Kurs variieren. Es ist ein Wert des Stolzes in Nordamerika, dass man für seine Ausbildung selbst bezahlt und dafür in den Sommerferien arbeitet. Was frei ist, ist nichts wert. Selbst ist der Mann. Geht es finanziell gar nicht, gibt der Staat großzügige Studienkredite. Die werden dann später abbezahlt.

Colleges konkurrieren nicht mit Universitäten, sie komplementieren sie, indem sie Praktisches vermitteln, während die Universität sich auf das Theoretische spezialisiert. Außer der Lehre und einigen Privatanbietern, gibt es in Deutschland kein Bindungsglied zwischen Schule und Universität. So klafft hier eine riesige Erziehungslücke. (Selbst die Definition im Duden für College ist unzulänglich, denn sie zeigt kein Verständnis für was ein College in Wirklichkeit ist) . Das Fehlen einer starken Mittelschicht ist, und hier braucht man nicht besonders überzeugend zu argumentieren, für viele der gegenwärtigen Krisen in hohem Maße verantwortlich. Ein Missverhältnis von 20% zu 80% der Schulabgänger zwischen Uni und Nicht-Uni ist der Hauptgrund dafür. Es fehlt eine blühende Mittelschicht; sie ist momentan im Untergang, ja im Ausverkauf, denn immer mehr mittelständische Unternehmen werden von Unternehmen aufgekauft und exportiert.

Die führende Oberschicht ist zu dünn gesät. Dazu haben deutsche Manager im Ausland keinen guten Ruf. Die Ursache liegt im Bildungssystem. Manager scheinen z.B. nur einen Führungsstil zu lernen: den autokratischen, also anderen, Untergebenen, ihre eigenen Sichtweisen aufzuzwingen. Was jedoch gebraucht wird, sind andere Führungsstile: ein partizipativer Stil, z.B., der alle mit einbindet; oder ein demokratischer Stil, in dem man Untergebene als gleichgestellt behandelt; noch besser, ein delegatorischer Stil, in dem man Untergebene bevollmächtigt. Autokratische Führungsstile basieren auf das Wissen von einer Person. Unternehmen, die von nur einem Gehirn abhängig sind, haben keine gute Überlebenschance.

Colleges würden dem Bildungssystem, und so der Wirtschaft, einen enormen Aufschwung geben. Das geschieht, wenn sich 50% der Schulabgänger für die Uni und 50% für das College qualifizieren und entscheiden. Das heißt ferner, dass alle Schulabgänger entweder aufs College oder zur Uni gehen. Hinken einige akademisch hinterher, werden sie dennoch mitgezogen, denn Ziel ist, allen Bürgern, auch den dümmsten und brutalsten, eine Ausbildung zu geben, die sie eventuell zu nützlichen und gesetz-gehorchenden Gesellschaftsmitgliedern macht.

Im College lernt man Praktisches, Lebensnahes, Anwendbares, Job-qualifizierendes. Wenn man im College-Programm erfolgreich ist, bekommt man mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Job. Viele Colleges in Nordamerika brüsten sich mit einer 90%+ Job Platzierungs-Rate. Sogar Uni Absolventen gehen ins College, um das theoretische Wissen durch praktisches Wissen und Erfahrung zu ergänzen, und auf diese Weise ihre Chance auf einen guten Job zu erhöhen. Aus umgekehrten Gründen gehen College Absolventen an die Uni: um ihr praktisches durch theoretisches Wissen zu ergänzen.

Alle Lehren laufen durch das College. Manager größerer Unternehmen, Industrie und Handelskammer Repräsentanten und andere lokale Einflussreiche sitzen im Aufsichtrat ihres College. Bundes- und Länderregierungen, Industrie- und Handelskammern, und Gewerkschaften haben mit Lehrstellenplanung und Vermittlung dann nichts mehr zu tun, denn Ausbildungspakte können den Lehrstellenmarkt nicht effektiv beeinflussen. Das College aber kann es, durch Zigtausend College Ausbilder, die umliegende Unternehmen bestens kennen, weil diese viele Trainingsarbeiten an das College delegieren. Diese lokale Unternehmen werden zu Partnern des College und der Fachhochschulen. Sie sind auf vielen Ebenen und in großen Mengen aktiv mit dem College verwurzelt.

Wie unterscheiden sich Colleges von Fachhochschulen? Das Fachhochschulsystem ist ein Universitätssystem. Es führt zum Bachelor. Das College offeriert ein-, zwei- und drei-jährige Programme, die meist nicht zum Bachelor führen (viele Colleges bieten eine Handvoll von Uni-Kursen an, aber keine Titel (degrees). Sie sind also eine Mittelstufe zwischen Schule und Universität.

Was folgt sind Bausteine für ein hochkalibriges Collegesystem.

Colleges. Jedes Bundesland sollte pro 200.000 bis 300.000 Einwohner ein College bauen oder bestehende Berufsschulen in Colleges umwandeln. In Nordamerika sind viele der Colleges einladende, supermoderne Glas- und Betonbauten, wo Studenten gerne hingehen und auch nach dem Unterricht verweilen, einfach weil die Fazilitäten so gefällig und interessant sind. Große, wohn-landschaftlich gestaltete Cafeterias, z.B., werden ausgiebig genutzt. Oft gehören Park, Sportplätze und Turnhallen mit dazu.

College-Partner. Ein College ist eng vernetzt mit Tausenden von Arbeitgeber-Partnern. Viele der Lehrprogramme, nicht nur die Lehre, sind kooperativ. Studierende haben so die Möglichkeit Fähigkeiten und Erfahrungen am Arbeitsplatz zu sammeln und sich auch Geld zu verdienen. Ihre Leistungen am Job werden von den Arbeitgebern bewertet. Die Bewertungen werden dann in ihre Zeugnisse mit einbezogen.

Job-Person-Fit. Colleges bieten auch einen psychologischen Profil Service an. 90% der Fortune 1000 Firmen nutzen z.B. C.G. Jungs Typologie, um einen perfekten Fit zwischen Person und Job herzustellen. Beispiele: Für den Kundenservice werden extravertierte Gefühlstypen bevorzugt; für Planungs-, Organisations- und Kontrollarbeiten extravertierte Denktypen. Extravertierte intuitive Typen suchen Jobs die Innovation und Kreativität verlangen. Introvertierte Typen bevorzugen es, allein zu arbeiten. Ein guter Job-Person Fit erhöht die Arbeitsbefriedigung des Arbeitnehmers und die Produktivität des Arbeitgebers.

Assessment. Jedes College hat ihr eigenes Einschätzungs- (Assessment) Center. Hier werden die Eintrittsqualifikationen der Studenten beurteilt, um ihnen bei der Programmwahl behilflich zu sein. Auch können Studenten hier verschiedene nationale und international anerkannte Tests schreiben, die ihnen Zutritt zu den verschiedenen Hochschulprogrammen (College und Universität) geben.

Aufnahmeprüfungen. Der SAT 1 Test ist wohl der bekannteste der meritorischen Eignungsteste in der Welt. Er misst bloße Fähigkeit, Leistung und Verdienst (und ignoriert Oberschulzeugnisse und Stand der Eltern). Herausgegeben vom Educational Testing Service (in Princeton, New Jersey) in den Dreißigern, um zu verhindern, dass nur die Reichen und Einflussreichen ins College oder zur Uni gehen können, war und ist er revolutionär. Viele Reiche, Jeb Bush zum Beispiel, müssen sich mit weniger berühmten Unis zufrieden geben, weil ihre Punktzahl nicht zufriedenstellend war. So können Schüler, mit Eltern ohne Einfluss, in die Uni kommen, auch wenn das Abgangszeugnis der Oberschule nicht gut war. Der Test zählt für mehr als das Abitur.

Kunden. Wenn eine Metallverarbeitungsfirma Fachkräfte benötigt, hervorgerufen durch neue Technologien, geht der betroffene Abteilungsleiter zum heimischen College, um zusammen mit dem College ein Trainings Programm zu entwickeln. Die Bedürfnisse werden besprochen, Lösungen werden gemeinsam entworfen, das Training wird implementiert und bewertet, gleich, ob es ein ganzes Lehrprogramm oder nur ein Kurs ist, im College oder am Arbeitsplatz. Wenn ein Autohersteller neue Fachkräfte braucht, lässt er diese vom College ausbilden. Jedes College hat so zwei Art von Kunden, auszubildende Arbeitnehmer und auftragsgebende Arbeitgeber.

Haupt-Kursangebot. Bundesweit sollten Colleges Schülern und Erwachsenen einige Tausend Programme und Kurse zur Auswahl anbieten. In den Künsten und Wissenschaften, z.B., werden Ein- oder Zweijahres-Programme offeriert. Hauptkurse kommen aus der Psychologie, Philosophy, Soziologie, Mathematik und Englisch. Das Programm betont Fähigkeiten in der Kommunikation, im kritischen Denken, Computer Kenntnisse und Mathematik. Das Zweijahres-Programm führt auch zur Universität, wobei die Hälfte der Kurse gutgeschrieben werden. In anderen mehr Job-orientierten Programmen werden Polizisten, Krankenschwestern, Programmierer, Therapeuten, Technologen, Techniker, Multimedia-Spezialisten, Herstellungs-Management, Human Resource Management, usw. ausgebildet. Das Angebot ist riesig. Die Kunst, Mensch und Job ideal zu verbinden, ist im College stark ausgeprägt und daher so erfolgreich.

Lehre. Die Lehrlingsausbildung wird zu einem festen Bestandteil des College. Der bestehende „Pakt“ zwischen Politik und Wirtschaft fällt damit weg. College-Lehrer beschaffen die Lehrstellen in Industrie, Handel und Service-Organisationen. Auch die Industrie und Handelskammern werden aktiv mit in das College Lehr-Programm mit einbezogen. Ein paar hundert Tausend Lehrer, die engen Kontakt zu Arbeitgebern haben, können weitaus mehr bewirken als eine Regierungsabteilung oder Industrie und Handelskammern.

Bachelor-Programme. Colleges offerieren auch Bachelor Programme in humanistischen und wissenschaftlichen Fächern, im Gesundheitswesen, der Informatik, Musik, Technologie, etc. Diese Programme werden von den Universitäten (auch den TU’s) anerkannt, denn sie werden gemeinsam mit den Unis erstellt (Uni Leute unterrichten oft die Kurse) und können später an der Uni, zu Master Titeln führen.
Das College offeriert also noch einen Weg zur Uni für Leute ohne Abitur.

Internet-Info. Der Status der verschiedenen College Programme und Kurse wird laufend aktuell gehalten. Das heißt, jeder potentielle Student kann aus dem Internet ersehen, welche Programme und Kurse vom College offeriert werden, was die akademischen Voraussetzungen sind, wann sie gegeben werden, auf welchem Campus, zu welchem Zertifikat, Diplom oder Titel sie führen und ob sie noch offen sind.

Weiterbildende Kurse. Diese Kurse können von allen Interessenten genommen werden um sich weiterzubilden. Man kann sie durch das Internet belegen. Einige führen zu Zertifikaten oder Diplomen, andere nicht. Beispiele: Gesundheit und Wellness, Kunst und Kultur, Computing, Allgemeine Studien, Management, Berufe, Handwerke, Gewerbe, Angewandte Wissenschaften und Technologien, Business, Finanzen und Administration, Erziehungs-Services, Freizeit und Lifestyle, Marketing und Verkauf. Für jedes dieser Gebiete werden zwischen zwanzig bis zweihundert Kurse offeriert. Sie werden von Experten und Meistern in ihrem Fach gegeben.

Non-credit Kurse. Dazu kommen Tausende von non-credit Kurse für die allgemeine Bevölkerung, wie z.B., Gourmetkochkünste, Spanisch für den nächsten Ferienaufenthalt, Nähkurse, Golf für Anfänger, kreatives Schreiben, Zeichenunterricht, etc. Die Regel sollte sein, dass jeder der qualifiziert ist, einen Kurs durch das College anbieten darf, wenn die Räumlichkeiten vorhanden sind und wenn sich mindestens, sagen wir, 12 Kursteilnehmer eintragen und bezahlen. Die Kursgebühr wird so gesetzt, dass der Kursgeber bezahlt werden kann und das College einen kleinen Gewinn erzielt.

Fazilitäten-Vermietung. Ferner werden abends, auch am Wochenende, alle nicht ausgebuchten Fazilitäten und Sporthallen an Vereine und Interessengruppen vermietet. So sind die meisten Räumlichkeiten fast jeden Abend ausgebucht (Badminton, Squash, Tennis, Basketball, Hallenfußball, etc.) und bringen dem College Nebeneinnahmen.

Lehrmethoden. College Lehrmethoden sind ausschließlich andragogisch, d.h., Erwachsenen-bezogen, interaktiv und partizipativ, mit Gelegenheiten voneinander und miteinander zu lernen, mit hoher Merkfähigkeit durch verschiedene Lernstile, und durch Aktivitäten, die Geschicklichkeit, Fähigkeit und Fertigkeit steigern. Menschen haben verschiedene Arten von Intelligenz. Lehrer, gerade im College Bereich, müssen in der Lage sein, diese Arten-Unterschiede zu erkennen, und zu lernen, jede Art von Intelligenz fördern zu können. Wie im Schulsystem, müssen Lehrer nicht nur verstehen, dass jeder Mensch anders geartet ist, sie sollten auch fähig sein, diese Einsicht in ihrem Unterricht anzuwenden. Die dominante Methode im College-System ist hands-on Lernen, d.h. Demonstration gefolgt von Anwendung basiert auf Grundwissen. Durch Inhalt und Methoden kann ein College die Abbruchrate (drop-out rate) sehr niedrig halten.

Qualität. Colleges konkurrieren bundesweit, wenn nicht sogar Europaweit, miteinander. Erfolgreiche Programme haben mehr Zuspruch und sind schneller ausverkauft. Da alle Programme und Kurse im Internet detailliert angegeben sind, reguliert der Markt die Qualität. Kein College kann sich erlauben, ein schäbiges Programm anzubieten. Jedes College wird versuchen, Wettbewerbsvorteile anderer Colleges sofort auszugleichen. Zusätzlich veröffentlichen Colleges oft die Bewertungen der Organisationen, denen sie dienen.

Ruf. Das lokale College muss den Ruf erwerben, dass es besser, effizienter und billiger lehren kann als ein Unternehmen. Lehrverträge gibt es nicht. Ein Automechaniker geht für sechs Semester ins College, absolviert ein vom College organisiertes Praktikum und bekommt auch das Zertifikat oder Diplom vom College. Nicht alle Lehrprogramme sind gleich lang. Das College, in Zusammenarbeit mit den Kammern und umliegenden Unternehmen, bestimmt Länge und Inhalt des Lehrprogramms.

Online-Kursbelegung. Colleges offerieren auch online Programme und Kurse, sowie online Anmeldungen und Kursbelegungen. Online Erziehung hat großes Potential, das bisher nur begrenzt genutzt wird. Interessante Online Kurse können auch für Unternehmen erstellt werden. So sind Colleges in einigen Ländern z.B. bekannt für ihre wirkungsvollen Visual Arts Abteilungen.

On-site Unterricht. College Ausbilder unterrichten auch on site, also im Unternehmen selbst, um das dortige Personal auf dem laufenden zu halten und so den competitive edge der Firma zu verbessern. Umgekehrt geben Spezialisten verschiedener Unternehmen (Polizei, Krankenhäuser, öffentlichen Dienst, Maschinenbau) ihr Wissen in Tages- oder Abendkursen weiter, im oder durch das College, on-site oder in gemieteten Fazilitäten.

Studiengebühren. Bund und Länder sollten gemeinsam ein Darlehensprogramm für Studenten und Studierende entwickeln. Man kann sich viel Mühe sparen, wenn man ein gutes System kopiert. Kanada hat wohl von allen Nationen das beste Studiengebühren-System. Es ist fair und über Jahrzehnte gut ausgeklügelt worden. Mit dem geliehenen Kapital kaufen Studenten College- und Uni-Kurse, Bücher und Geräte, und bestreiten einen Teil ihrer Lebenskosten. In den Ferienmonaten versuchen sie dazu zu verdienen, um die Anleihe so niedrig wie möglich zu halten.

Studienkosten. Was kostet ein College pro Jahr (zwei Semester, 8 Monate, Sept.-April)? Die direkten, geschätzten Kosten sind: Studiengebühren 1.200 Euro, Studentengebühren 300 Euro, Bücher etc. 600 Euro. Die direkten Studienkosten belaufen sich also auf 2.100 Euro pro Jahr. Dazu kommt der Lebensunterhalt: Miete, kalt 3.000 Euro, Mietnebenkosten 300 Euro, Telefon 150 Euro, Essen und Trinken 1300 Euro, Kleidung 200 Euro, Transportkosten 500 Euro, Verschiedenes 400 Euro. Die Lebensunterhaltungskosten sind daher 5.650 Euro. Gesamtkosten für ein Studienjahr im College: Ungefähr Euro 8,450. Diese Summe kann durch ein Sommerjob oft halbiert werden. Haben die Eltern früh ein Studiensparprogramm eingerichtet, kann ein Student ein dreijähriges Studium, mit Sommerarbeit, ohne Darlehen finanzieren.

Altersgrenzen. Es gibt im College keine Alternsgrenzen. Jeder Bürger, der die nötigen Qualifikationen hat, kann offene Kurse belegen. Hat er die Qualifikationen nicht, offeriert das College Sonderkurse, die den Studierenden nach bestandener Prüfung für das gesuchte Programm qualifizieren. Programmberater geben Auskunft, auch über das Internet. Ist ein Kurs belegt, kann man sich im voraus per Internet für den nächsten eintragen und ihn auch gleich bezahlen.

Bewertungen. Jedes Programm wird vom Arbeitgeber bewertet, bei dem Studenten ihr (oft bezahltes) Praktikum absolvieren. Studenten werden vom College und vom Unternehmen bewertet. Daraus resultiert dann ihre Gesamtnote.

Entrepreneurship. Um Studenten von der Angst zur Selbständigkeit zu befreien, sollten College Absolventen einen Kurs in Entrepreneurship belegen. Hier lernt er, unter anderem, einen Business Plan zu erstellen. Der Kurs ist eine Miniversion des MBA Programms, in dem Studenten ähnliches machen, nur mit mehr Tiefgang, um nach der Graduierung selbstständig zu werden.

Trainingsprogramme. Das College offeriert Arbeitgebern auch speziell auf das Unternehmen zugeschnittene, flexible, interaktive, on-the-job Trainingsprogramme. Sie motivieren Angestellte ihr neu erworbenes Wissen sofort anzuwenden. So erhöhen Firmen das Leistungsvermögen und die Produktivität ihrer Angestellten und behalten oder erwerben der Konkurrenz gegenüber einen Vorteil.

Continuous improvement. Das Verhältnis zwischen College und umliegenden Arbeitgebern bezieht sich nicht nur auf Ausbildung, sondern auch auf ein angehendes Verbesserungstraining (continuous improvement), um Unternehmen, gleich welcher Art, so leistungsfähig (lean) wie möglich zu machen. Das schließt z.B. auch Internet-Lernen, psychometrische Profile, um einen optimalen Job-Personen Fit zu erzielen oder der Situation angepasste effektive Führungsstile für Abteilungsleiter mit ein.

Spezialgebäude. Es kommt nicht selten vor, dass Unternehmen dem College spezielle Unterrichtsgebäude bauen und einrichten, z.B., für Flugzeugwartung, Autoreparatur oder Robotertechnik. Sie tun dies natürlich nur dann, wenn sie ausgezeichnete, langjährige Verbindungen mit dem College haben und, wichtiger, wenn das College diese Speziellausbildungen besser absolvieren kann als das Unternehmen. So wird das College für viele Firmen eine Verlängerung ihres eigenen Ausbildungs-Programms.

Konkurrenzfähigkeit. Colleges können Unternehmen auf zweierlei Weise konkurrenzfähig halten. Erstens, indem Organisationen jeder Art (auch Regierungsabteilungen) sich durch das vielfältige Angebot von Kursen laufend verbessern. Zweitens, indem Firmen es lernen, sich so mager und knauserig (lean und mean) wie möglich zu machen. So lernen sie z.B. Verschwendung auszuschalten; den Arbeitsfluss, und somit die Produktivität, zu verbessern, vielfältig einsetzbare, gut funktionierende Teams zu entwickeln, die Organisation effizienter und produktiver und somit profitabler zu machen, Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu erzielen, oder die Moral innerhalb der Firma von negativ auf positiv umzuwandeln.

Steuererlass. In einigen Ländern ist es möglich, dass Eltern bei Geburt ihres Kindes bei Bank oder Sparkasse ein Studiensparprogramm einrichten können. Der Staat erlaubt ihnen, dieses Geld (sagen wir 12 x 100 Euro, also 1.200 Euro pro Jahr) von der Einkommensteuer abzusetzen. So kann eine Familie 20.000 Euro in 18 Jahren sparen, die dann für Studiengebühren ausgegeben werden können. College und Uni-Studenten können zusätzlich von den untersten Steuersätzen profitieren, wenn sie sich im Sommer (Mai bis August) Geld dazu verdienen.

Das College ist ein offenes, demokratisches Erziehungssystem – flexibel, anpassungsfähig, innovativ und dynamisch – dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf einzigartige Weise verbindet und verflechtet. Das College ist auch ein lokaler, zentraler Arbeitsmarkt, wo Jung und Alt sich praktisch ausbilden lassen und wo Arbeitgeber nach qualifizierten Arbeitskräften suchen. Das gegenwärtige System der Lehre und Meister ist voll im College integriert. Es ist aber nur ein Teil des College, schätzungsweise 25%.

Das eigenständige und unabhängige College (im nordamerikanischen community college, also Gemeinschafts- oder Gemeinde-College) gehört und dient den Menschen, die in der Sphäre des College leben. Es ist das Herz dieser Gesellschaft, denn ein hoher Prozentsatz von ihnen wird im Laufe des Lebens auf die eine oder andere Weise vom College Nutzen ziehen, und sei es nur, indem sie dort Tennis oder Golf spielen lernen. In Deutschland fehlt es; es gibt nur die Lehre. Diese riesige, sichtbare Lücke – in der die Arbeitslosen sich verstecken – muss umgehend gefüllt werden. Aus dem Boden gestampfte Eliteuniversitäten und Forschungsstätten können nicht annähernd den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umschwung bringen, wie es ein modernes College System.

Deutschland wird landesweit schätzungsweise 20 Colleges pro 10 Millionen Einwohner, also 150 bis 200 Colleges, brauchen. Ein Durchschnittscollege mit 5.000 Tages- und 5.000 Abendstudierenden benötigt ein Personal von ungefähr 500 Ausbildern und 500 Hilfskräften, also 1.000 Arbeitsplätzen insgesamt. Bindet man die gegenwärtige Berufsschulbelegschaft mit ein (sie wird schätzungsweise ein Viertel des College darstellen), werden ungefähr 100.000 bis 130.000 neue Arbeitsplätze entstehen, für eine Collegebevölkerung von 1.5 Millionen. Käme es zustande, wäre ein College-System für Deutschland ein Energetisierungsprozess der extra Klasse.

Die Universität

Das deutsche Universitätssystem war und ist ein staatlich organisiertes und kontrolliertes System. Es ist von einem wahren demokratischen Erziehungssystem weit entfernt und passt daher nicht mehr in die heutige Zeit. Amerikanische und englische Systeme, und teilweise auch das Französische, sind seit Jahrhunderten elitär. Sie dienen einer reichen, intellektuellen Minorität, die Land und Wirtschaft regiert. Man sollte also sehr vorsichtig sein, Systeme aus diesen Ländern kritiklos zuimitieren, es sein denn, man wollte auch ein elitäres und kein demokratisches System. Das ist hoffentlich in Deutschland nicht der Fall. Es ist auch nicht nötig, denn es gibt wohl kein anderes Land, das so viele alte, wohlklingende, früher berühmte Universitäten hat wie Deutschland. Sie brauchen nur freigesetzt zu werden, um wieder aufzublühen. Im Moment sind allesamt in einen Beamtenbetäubungszustand verfallen.

Universitäten in Deutschland werden von Land und Bund regiert. Was unterrichtet wird, wie viele Studenten zugelassen werden, und die Länge des Studienwegs bestimmen Bürokraten. So ist das gegenwärtige System vergleichbar, wie The Economist scharfsinnig feststellt, mit dem alten kommunistischen System, der Planwirtschaft. Begriffe wie Konkurrenz und Profite, oder die Ansicht, Studenten als Kunden zu betrachten, sind momentan bloße theoretische, nicht-geglaubte Konzepte. So ist das deutsche höhere Bildungssystem durch einfältiges bürokratisches Denken auf ein subjektives, undemokratisches, undurchsichtiges und veraltetes Abstellgleis gefahren worden. An den deutschen Unis tut sich nichts.

Das wird sich zwangsmäßig, durch äußeren Druck, in naher Zukunft bald ändern müssen. Außerhalb Deutschlands konkurrieren Unis. Sie suchen Talent und Geld, genau wie Studenten, die sich weltweit sorgfältig den besten Deal aussuchen. Das Hochschulwesen wird von Jahr zu Jahr internationaler. In 2003, 2 Millionen Studenten (von 100 Millionen weltweit) studierten außerhalb ihres Heimatlandes, Tendenz steigend. Die Gebührenausgaben dieser Studenten werden weltweit auf 25 Milliarden Euro geschätzt. Deutschland bekommt von dieser Summe fast nichts ab. So ist es den Amerikanern und Briten, den Hauptnutznießern dieses Trends, recht, denn die reichsten und klügsten Studenten der Welt kommen zu ihnen.

Das internationale Hochstudium bietet hauptsächlich drei Arten von Programmen an: Bachelor, Master, und PhD Programme. Kritiken, das diese Programme Neigung, Neugier und Qualität verhindern und zu einer Häppchenkultur führen, kommen nur von Unwissenden. Das gegenwärtige deutsche Uni-System kann mit dem Bachelor-Master-PhD System nicht konkurrieren. Das Letztere ist objektiv, demokratisch, glasklar und, durch Berater an Oberschulen, College und Uni jedem vertraut. Was folgt sind Erklärungen und Verbesserungsvorschläge.

Bachelor (Junggeselle). Es gibt verschiedene Bachelor Programme, die 3 oder 4 Jahre dauern. Alle führen zu undergraduate (untere Hochschule) Titel. Hier sind einige Beispiele. B.A. (Bachelor of Arts, Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften), B.Sc. (Bachelor of Science, Naturwissenschaften), B..Com. (Bachelor of Commerce, Betriebswissenschaften), B.Eng. (Bachelor of Engineering), Ingenieurwesen), B.H.Sc. (Bachelor of Health Sciences, Gesundheitswissenschaften), B.Sc.N. (Bachelor of Science Nursing, Krankenpflege), B.Mus. (Musik). Das Jurastudium, (LL.B., Bachelor of Law) und das Medizinstudium (M.D., Medical Doktor) werden auch als undergraduate Programme klassifiziert, obwohl sie erst nach zwei- oder drei jährigen Allgemeinstudium im B.A. und B.Sc. Programm begonnen werden können.

Viele junge Leute wollen erst einmal sehen, was die Welt zu offerieren hat und nehmen daher Grundkurse in verschiedenen Disziplinen. So nimmt ein Student z.B. Deutsche Literatur, Englische Literatur, Französisch Literatur, Russische Literatur, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Theaterkünste, Musik, Feine Künste, und Archäologie – 15 Kurse insgesamt. Jeder Kurs besteht aus ungefähr 70 Kontaktstunden mit dem Professor. Ein oder mehrere Textbücher (im Durchschnitt um die 1.000 Seiten pro Kurs) müssen bewältigt werden. Zwischenprüfungen sind im Dezember, Endprüfungen im April. Gefällt einem Psychologie am besten, nimmt man im vierten Jahr fünf weitere Psychologie Kurse. Diese Kurse führen zum Honours Bachelor und dienen als Einführung in das Master Programm in Psychologie. So gibt der Bachelor Titel Allgemeinbildung und ein gewisses Fachwissen. Ungefähr zwei Drittel aller Menschen, die unter diesem System zur Uni gehen, verlassen nach dem Bachelor die Uni. Was sie zusätzlich wissen müssen, um ihr Brot zu verdienen, lernen sie on the job. Es ist ja oft nicht viel, und als interdisziplinäre Generalisten lernen Bachelor-Absolventen schnell dazu.

Das Bachelor-System, seit Jahrhunderten fein ausgeklügelt, ist dem deutschen System in allen Aspekten klar überlegen. Erstens, bekommt jeder Student einen Schuss Allgemeinbildung, wichtig für die Selbstentwicklung und den Sozialisierungsprozess. Sie macht junge Menschen interessant und gesellschaftsfähig, sei es in der Ehe oder im Umgang mit Freunden, Bekannten oder Berufskollegen. Zweitens, brauchen sie nach der Oberschule nicht gleich Kurse zu belegen, die beruflicher Natur sind, sondern können sich im Laufe der Zeit weitgehend über Berufsmöglichkeiten informieren, bevor sie eine Entscheidung treffen, ohne das Gefühl zu haben, einen falschen Kurs genommen zu haben. So suchen sie sich eventuell ein Studiengebiet aus, dass ihren persönlichen Fähigkeiten und Interessen entspricht.

Master (Meister, Magister). Master und Ph.D. sind graduate (obere Hochschule) Programme. Sie bauen auf das Bachelor-Programm auf. Das Master Programm dauert im Durchschnitt zwei Jahre, mit einem Honours Bachelor Titel oft nur ein Jahr, und konzentriert sich meist auf ein Fach. Es vermittelt also Fachwissen. Es besteht je zur Hälfte aus Kursen und Forschung. Die Forschung manifestiert sich in einer Master Thesis. Das Thema sucht sich der Student selbst aus. Nach Absprache mit einem Berater präsentiert er sein Thema und seinen Forschungsplan in einem öffentlichen Forum vor Peers und Professoren der Fakultät. Werden Thema und Vorgang akzeptiert, bildet er ein Komitee, bestehend aus seinem Berater und drei Professoren der Fakultät. Dann recherchiert er und schreibt seine Masterarbeit. Ist sie fertig, und wird sie vor den drei Professoren, einem Professor einer anderen Uni und dem Dekan der Fakultät verteidigt. Die Verteidigung dauert ein bis fünf Stunden. Am Ende der Verteidigung verlässt der Kandidat den Raum und es wird abgestimmt. Es gibt vier Urteile: Die Thesis wird kritiklos angenommen, angenommen mit wenigen Veränderungen, angenommen mit erheblichen Veränderungen oder abgelehnt. Eine Masterarbeit entspricht einem längeren Peer-kritisierten (refereed) Forschungsbericht. Beispiele von Master Titeln: MA (Master of Arts), MSc (Master of Science), MBA, (Master of Business Administration), MFa (Master of Fine Arts), MEd (Master of Education). Wer zum Masterstudium zugelassen wird, bestimmt ausschließlich die Uni.

PhD (Doktor der Philosophie). Gute Master Kursergebnisse und eine solide Master Thesis führen zum PhD Studium. Nur die besten Studenten des Master Programms erhalten Zutritt zum drei bis fünf Jahre dauernden PhD Programm. Neben Kursen und Seminaren muss der Kandidat auch eine Doktorarbeit schreiben. Die Masterarbeit ist hier eine gute Richtlinie. Die Doktorarbeit entspricht drei Peer-kritisierten Forschungsberichten und nimmt ungefähr zwei Drittel der Studienzeit im PhD Programm in Anspruch.

Hochschulabschluss. Fast jeder zweite Finne, Australier oder Kanadier im Alter von 25-26 hat einen Hochschulabschluss. In Deutschland sind es nur 19%. Wie kann das sein? Was sagt das aus? Das Ziel sollte 50% sein. Je gebildeter die Menschen eines Landes sind, desto unabhängiger und freier werden sie, desto weniger belasten sie den Staat und desto wohlhabender wird das Land.

Marktwirtschaft. In der heutigen globalen Welt suchen nicht nur Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach dem besten Deal. Studenten und Akademiker tun es auch. Je mehr sie zwischen Ländern hin und her wandern, desto mehr werfen sie, als Konsumenten, ihr Gewicht in die Schale. Sie machen Erziehung so zu einer Marktwirtschaft. Studenten wollen ihre Zeit und ihr Geld maximieren. Und was erwarten sie von der Uni, diese intelligentesten, ehrgeizigsten und reichsten Studenten der Welt? Erstklassigen Unterricht, neue Ideen und Innovationen, interessante Mitstudenten und eine angenehme Umgebung. Was geben sie der Uni? Einen kosmopolitanischen Flair, hohe Motivation, neue Ideen und Geld. Was ist die bevorzugte Unterrichtssprache? Englisch. Was sind sie gewillt zu zahlen? 10.000 Euro pro Semester.

Satellitencampus. Warum sollte eine deutsche Uni nicht auch in der EU und anderswo einen Satellitencampus errichten? Oder einfach eigene Kurse lokal von Einheimischen geben lassen? Auch könnte man, wie für das College vorgeschlagen, Industrie und Handel mit einbeziehen und Firmen-spezifische Seminare, Kurse und sogar Programme anbieten. Profit Möglichkeiten gibt es genug, wenn man erst einmal frei denkt.

Einstellung. Eine freudige, freie, offene, positive Einstellung, gekoppelt mit einer intensiven Wissensbegierde, ist gefragt, in Studenten und Professoren. Einstein hat recht, wenn er sagt: „Das Lehren soll so sein, dass das Dargebotene als wertvolles Geschenk und nicht als saure Pflicht empfunden wird“, eine lightness of being. Diese Einstellung haben in Deutschland leider nur wenige. Lernen in Deutschland ist eine schwere, todernste, freudlose Sache, die hauptsächlich Auswendiglernen beinhaltet, die man aber machen muss, um später im Leben voranzukommen zu können. Diese Einstellung ist nicht gerade motivierend.

Fundraising. In vom Staat unabhängigen Unis ist es die Aufgabe des Präsidenten und seinem professionellen Fundraising Staff, Geld anzuschaffen. Der Präsident ist der Chief Fundraiser. Reiche Deutsche werden gern zu Förderern, wenn nach ihnen Hörsäle, Seminarräume, ganze Gebäude, Forschungsprojekte oder Stipendien benannt werden. Eine große, prominent angebrachte Messingtafel außerhalb eines Seminarraumes mit der Aufschrift „Gestiftet von Herbert und Irene Ehrenbach“ bewirkt Wunder. Auf diese Weise können Universitäten bedürftigen Studenten auch finanzielle Unterstützung geben. Harvard, z.B., unterstützt durch ein riesiges Eigenkapital fast die Hälfte der Studenten.

Alumni Association. Die Alumni Association, die Vereinigung ehemaliger Studenten, die sich durch gute Erinnerungen auf Lebenszeit mit der Uni verbunden fühlen, ist eine weitere, oft die lukrativste Geldquelle für eine Uni. Sind Studenten erfolgreich, glauben sie es ihrer Uni zu verdanken. Deshalb zahlen sie gern einen Tribut. So bleibt die Uni stark. Einmal in Jahr erhalten alle frühere Studenten eine Einladung zum Alumni (Heimkehr) Treffen. Es ist ein großes Fest, das gegenwärtige und ehemalige Studenten zusammenbringt. Die bekanntesten Graduierten halten Reden und vernetzen sich mit den neuen Studenten. Viele, besonders Erfolgreiche, vermachten der Uni auch einen Protzentsatz ihres Vermögens. Bürokratische, steuerliche und gesetzliche Hindernisse, die Fundraising für Unis verhindern, sollten schnellstens aus den Weg geräumt werden.
Lehrmethoden. Als Lehrmethode ist die Vorlesung für viele Studenten eine Zeitverschwendung. Dazusitzen und, wie zu anno dazumal, jedes Wort des Professors genauestens aufzuschreiben ist nicht nur ineffizient, es ist entwürdigend und zornerregend. Eine vom Professor produzierte Dvd, mit ansehnlichen, klaren Illustrationen und Diagrammen, gefolgt von anschließenden Seminaren, um das Gehörte und Gelernte auf höherer Ebene zu diskutieren, auseinander zu nehmen, wieder neu zusammen zu fügen und es so zu schätzen lernen, wäre weitaus interessanter und effektiver. Professoren könnten ihre verschiedenen Vorträge auch ins Internet setzen, wo Studenten sie abdrucken können. Professoren sollten professional development Seminare besuchen, gegeben vom Professional Development Office, um sich über diverse Lehrmethoden beraten zu lassen. Täten sie es, würde ihre Uni im Ranking der Hochschulen nach oben schießen. In den Kursbewertungen der Studenten haben die ältesten und bekanntesten Professoren oft die niedrigsten Noten.

Studiengebühren. Der Sozialstaat Deutschland kann es sich nicht mehr leisten, den oberen 20% der Bevölkerung, aus einer Kasse in der alle einzahlen, die Studiengebühren zu bezahlen. Erhöht sich die Anzahl der Studenten auf 50%, wie hier vorgeschlagen, kann der Staat die finanzielle Last sowieso nicht mehr tragen. Der Staat sollte jedoch einen Teil der Gebühren bezahlen, sagen wir die Hälfte. So bekommt jede freie Uni für jeden Studenten einen staatlichen Zuschuss der nicht für alle gleich sein muss, sondern mit Hilfe einer, zusammen mit den Ländern, sorgfältig ausgeklügelten Formel verteilt wird. Basiert auf diesen Zuschuss, bestimmt jede Uni ihre eigenen Studiengebühren. So setzen im ganzen Land freie Unis, als Teile der freien Wirtschaft, basiert auf gesunder Konkurrenz, ihre eigenen Studiengebühren. Höhere Gebühren heißt oft auch besserer Unterricht, wie wir aus Amerika wissen. So konkurrieren Professoren und halten dadurch das Niveau hoch. Ist das Niveau hoch, fließen auch Spenden, die dann an bedürftige Studenten weitergegeben werden können.

Studienkosten. Die Studienkosten von College und Universität unterscheiden sich nur in den direkten Kosten. Diese belaufen sich für die Uni, pro Jahr (zwei Semester, 8 Monate, Sept.-April) ungefähr auf: Studiengebühren 3.000 Euro (5 Kurse, 600 Euro pro Kurs und Credit), Studentengebühren 500 Euro, Bücher etc. 600 Euro. Die Gesamtsumme für Gebühren ist deshalb ungefähr 4.100 Euro. Dazu kommen die Lebensunterhaltungskosten, wie Miete, kalt 3.000 Euro, Mietnebenkosten 300 Euro, Telefon 200 Euro, Essen und Trinken 1300 Euro, Kleidung 200 Euro, Transportkosten 500 Euro, Verschiedenes 400 Euro. Die Gesamtsumme ist 5.700 Euro. Die Gesamtkosten für ein Studienjahr sind daher ungefähr 9,800 Euro. Diese Summe kann durch Sommerjobs beträchtlich reduziert werden. Leben die Studenten zu Hause, reduzieren sich die Lebensunterhaltungskosten. Haben die Eltern früh ein Studiensparprogramm (sehen Sie Steuererlass, unter College) eingerichtet, kann ein Student ein dreijähriges Bachelor-Studium fast ohne staatliches Darlehen (und ohne weiter finanzielle Hilfe der Eltern) finanzieren.

Mit diesem Modell der Studiengebühren, 600 Euro pro Kurs/Credit, reduzieren sich die Staatskosten für Universitäten um ungefähr 50%. Allerdings müssen die Kosten des Steuererlasses hiervon abgezogen werden. Die finanzielle Last und Verantwortung ruht dann, wie es sein sollte, auf dem Bürger, gleich ob er direkt oder durch Steuern zahlt. Wollen Eltern, dass ihre Kinder zur Universität gehen, ist es machbar, für jeden, auch ohne elterliche Unterstützung, denn Studiendarlehen sind ja dafür bestimmt, finanziell Minderbemittelten zu helfen. Nur der Wille und Drang muss da sein, zur Uni gehen zu wollen und der fehlt oft. Während in Auswandererländern (einschließlich der USA) fast alle Eltern davon träumen, es ihren Kindern besser ergehen zu lassen als sie selbst es hatten, und sie deshalb in der Bildungshierarchie so hoch wie möglich klettern sollten, scheint dies einem guten Teil deutscher Eltern nicht zu kümmern. Daher ist die Schülerberatung in den Oberschulen so wichtig. Dort bekommen junge, gerade mündig werdende Menschen guten, objektiven Rat.

Studiendarlehen. Gebührenpflicht muss von einem ein Darlehens- und Stipendiensystem komplementiert werden. Hier kann der Staat helfen. Darlehensbelastung und Rückzahlungsbedingungen sollten vom Bund und Ländern bestimmt werden. Sie brauchen nicht in allen Bundesländern gleich zu sein. Am besten orientiert man sich hier an Länder, die über Jahrzehnte ein gutes Darlehens-System aufgebaut haben. Geschäftsbanken, auch öffentliche rechtliche, sollten in das Darlehensgefüge nicht mit einbezogen werden. Das gegenwärtige System müsste abgeschafft und durch ein besseres System ersetzt werden. Ein gut durchdachtes Darlehenssystem kostet dem Staat wenig und bringt viel, denn wer ins College oder zur Uni geht, verdient mehr. So werden die Steuereinnahmen sich vergrößern. Die Kosten eventueller Nicht-Zurückzahlungen können so leicht ausgeglichen werden.

Neueinstellungen. Für jede neu-zu-besetzende Stelle wird ein Fakultäts-Komitee gewählt, zusammengesetzt aus Professoren, die mit dem zukünftigen Kollegen arbeiten. Das Komitee beschreibt die Position. Sie wird dann in Fachzeitschriften und Tageszeitungen veröffentlicht. Das Komitee reduziert die Bewerbungen auf die drei besten Kandidaten und lädt sie zu einem zwei- bis dreitägigen Vorstellungsgespräch ein. Jeder Kandidat spricht zur Fakultät und mit interessierten Studenten und trifft sich anschließend mit Fakultätsmitgliedern zu individuellen Gesprächen. Das Komitee trifft dann eine Entscheidung. Kann keine Entscheidung getroffen werden, werden weitere Kandidaten vorgeladen, bis Übereinstimmung besteht. Kann immer noch kein Konsens erreicht werden, wird ein neues Komitee gewählt, oder die Ausschreibung der Position wird um ein Jahr vertagt. Der erfolgreiche Kandidat erhält einen zweijährigen Probeauftrag. Nach Ablauf der zwei Jahre stimmt die Fakultät ab, ob der Arbeitsvertrag auf fünf Jahre verlängert werden soll. Ein Fünf-Jahresvertrag für alle Beteiligten wird immer mehr zum Standard.

Beförderungen. Neulinge, die aus dem Ph.D. Kader der verschiedenen Universitäten kommen, fangen als Assistenz Professoren an. Nach einigen Jahren (die Zeit schwankt zwischen zwei und fünf Jahren) können sich Assistenz Professoren zur Beförderung zum Associate Professor bewerben. In den meisten Fällen heiß das, dass Bewerber dem Fakultäts-Beförderungs-Komitee Beweise vorlegen, dass sie gute Lehrer sind, sich erfolgreich um Forschungsgeld beworben haben und pro Jahr mindestens zwei refereed (also von Schiedsrichtern beurteilte) Artikel geschrieben haben. Die Bewerbung geht durch drei Komitees: dem Abteilungskomitee, dem Fakultätskomitee und dem Universitätskomitee. Stimmen alle drei Komitees der Bewerbung zu, wird sie angenommen. Ist dies nicht der Fall, kann sich der Kandidat einige Jahre später noch einmal bewerben. Bewerbungen zum Professor (full Professor) werden erst nach fünf bis zehn Jahren Universitätserfahrung angenommen. In diesem Fall werden zusätzlich drei bis vier internationale Referees vom Dekan ernannt, welche die Bewerbung bewerten. Die Verteilung der Professorentitel an einer Uni ist typisch 35% Assistenz-Professoren, 45% Associate-Professoren und 20% Voll-Professoren. Die Gehälter sind dementsprechend gestuft.

Kursüberfüllung. Um im Bachelor Programm zu vermeiden, dass einige Kurse überfüllt, andere aber zu wenig Studenten haben, sollte eine Universität den Status der Kurse, „offen-geschlossen“, täglich im Internet auf dem Laufenden halten. So wissen Studenten sofort, ob ein Kurs noch frei ist. Sie können ihn dann per Internet belegen, indem sie ihn kaufen, d.h., für ihn gleich zahlen (auch mit Kreditkarte). Oder sie können sich auf eine Warteliste stellen lassen.
Studienabbrecher. In einem flexiblen Uni-System gibt es immer wieder neue Möglichkeiten sich zu re-orientieren. Das Bachelor Programm allein, in dem man Gelegenheit hat nur die Kurse zu nehmen, die einem interessieren, gibt einem jungen Menschen viele Ideen, welches Wissensfeld sie besonders interessiert. Sie können diese Ideen dann im Master Programm verfolgen. Sind sie dennoch enttäuscht, können sie das Programm abbrechen und sich für ein anderes Master Programm bewerben. Auch wenn jemand überhaupt nichts Interessantes findet, kann er immer noch auf ein College überwechseln und das dortige Programm ausprobieren. Wer sollte ihn aufhalten? Schließlich zahlt er für die Kurse. Wahl ist sein Recht.

Studienplätze. Wie viel Plätze in den Studiensektionen jährlich angeboten werden, ist ausschließlich das Domain der jeweiligen Fakultät. Die gegenwärtige Vergebung von Studienplätzen durch den Staat erscheint archaisch. In einer Demokratie werden Angebot und Nachfrage durch den freien Markt geregelt, nicht durch Staatsplanung. Ist ein Kurs in diesem Jahr belegt, werden im nächsten Jahr zwei Kurse angeboten. Ist ein Kurs unterbelegt, wird als Erstes die Kursbeschreibung aufpoliert, oder der Professor ausgewechselt, bevor er abgesagt wird. Ein Kurs muss der Uni genügend Geld einbringen, um einen vorher bestimmten Teil der Kosten des Kurses zu decken.

Freie Universitäten. Universitäten müssen frei und unabhängig sein. Hier tut sich Deutschland schwer. Man hängt am alten, auch wenn es noch so schlecht ist, denn die Bevölkerung will keine Veränderungen. Sie hat Angst vor dem Neuen und verbirgt sich lieber hinter dem status quo. So ist die Qualität so mäßig. Ist Freiheit nicht eines unserer Ideale? Oder sind die Beamten, die an den Unis arbeiten, und die sie leiten, so unter dem Joch der Politiker, dass sie es nicht wagen, ihre neue Modelle vorzuschlagen? Warum sind deutsche Universitäten so geknebelt? Wie vereinbart sich staatliche Kontrolle mit Freiheit und Demokratie?

Elite-Universitäten. Elite-Universitäten durch Diktat und Geld herbeizuzaubern ist sinnlos und geldverschwendend. Politiker, die sich so etwas ausdenken, wissen nicht was sie tun. Nur durch harte, freie Arbeit der Professoren und günstigen Gegebenheiten – aber nicht allein durch Geld – kommt man zu Weltruhm. Harvard oder Oxford waren Elite-Universitäten, als sie gegründet wurden, weil nur die Elite, die (Geld) Aristokratie, Zutritt hatte. Deutschland hatte vor den Weltkriegen Universitäten von weltweitem Ruhm. Er ist verblasst, kann aber wieder belebt werden, wenn man ihnen die Jahrhunderte alten Fesseln abnimmt. Dies kann aber nur passieren, wenn Universitäten frei und unabhängig sind. Denn sobald es Konkurrenz zwischen Universitäten gibt, und sie um Studenten und Forschungsgeld werben müssen, wird es bergauf gehen. Dann können sich Universitäten wieder aus eigener Kraft in Eliteuniversitäten verwandeln. Die von der EU geplante Elite-Technologieschmiede wird ein teures bürokratisches Spielzeug werden, das, wenn überhaupt, MIT erst in Jahrzehnten Konkurrenz machen kann. Qualität braucht Zeit und kann nicht aus dem Boden gestampft werden.

Forschungsgeld. Universitäten sind Stätten der Lehre und Forschung. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Aufgaben muss aber stimmen. Die riesigen Summen, die an nordamerikanischen Universitäten für „Forschung“ ausgegeben werden, werden oft, vielleicht zumeist, dafür genutzt, die Curricula Vitae der Professoren aufzupolieren. So schindet, sagen wir, ein Biologie Professor aus 100.000 Euro Forschungsgeld einen Bericht für die geldgebende Institution und zehn leicht variierte Publikationen. Die Forschungsergebnisse sind dabei oft unwichtig, oder bleiben ungelesen, weil sie niemanden interessiert, da sie nichts Neues hervorgebracht haben oder weil das Ergebnis schon vor der Bewerbung feststand. Macht das jeder Professor an der Uni, steht die Uni gut da, denn sie veröffentlicht nicht 0.2 Peer-kritisierte Publikationen pro Professor im Jahr, wie in Deutschland, sondern 5 oder 6. Gute Ideen oder Visionen kommen aus dem Kopf, nicht aus der Schatztruhe. Wenn Politiker oder Bürokraten, die Forschungsgeld bewilligen, weil sie meinen, gutes zu tun, schlau sind, halten sie sich aus der Vergabe von Forschungsgeldern raus und überlassen die Bewertung der Vorschläge Peers der Professoren. Mein Peer weiß genau wovon ich rede, weiß ob die Sache etwas bringt, ob sie forschenswert ist und wie viel sie kosten dürfte; auch kennt er mich. Auf diese Weise wird weniger Forschungsgeld vergeudet.

Partnerschaften zwischen Uni und Privatwirtschaft sind oft genau so dubiös wie die zwischen Bund oder Ländern und Wirtschaft. Forschung bedeutet nicht versteckte Zuschüsse oder Abzockerei. Vielleicht sollte theoretische Forschung das Domain der Hochschulen sein, angewandte Forschung das der Industrie. Natürlich will die Industrie dass der Staat ein Teil ihrer Geschäftskosten zahlt und dass die Uni dazu noch die Arbeit macht. Besser geht es ja gar nicht. Nur sollte der Staat dies nur in Ausnahmefällen tun. Innovation kommt meist sowieso durch Intuition, weniger durch sture Abc Forschung zustande. Mehr neue Ideen kommen aus den Köpfen der Studenten, wenn sie mit Problemen konfrontiert werden, als aus sogenannten Excellenz Initiativen. Die Worte „Excellence“ und „Eliten“ sollten (wie „immer“ und „nie“) mit großer Vorsicht angewendet werden. Kurz, Forschung ist zumeist eine Sache des Gehirns, weniger des Geldes.

Forschungsgeld-Wettbewerb. Wenn Forschungsgelder fair verteilt werden, basiert auf reellen Vorschlägen, geprüft von Peers, kann man sie vergleichen. In Nordamerika gibt es unabhängige Institute, die jährlich eine Rangliste aller Universitäten nach Forschungsgeldern erstellen. Nicht nur absolute Zahlen werden genannt, auch per Capita Rankings und jährliche Steigerungen werden aufgelistet. Die Unis wetteifern, ihren Stellenwert zu verbessern. Dieser Wettbewerb wird innerhalb der Uni, nach Fakultäten, fortgesetzt. Auch werden einzelne Professoren innerhalb der Uni geehrt, wenn sie Gelder von Bund oder Land bekommen, um z.B. vaskuläre Krankheiten zu erforschen. Diese Statistiken motivieren und lassen Professoren oft vor Aufregung nicht schlafen.

Ranking von Unis. Es ist sehr populär, Universitäten nach Fachbereichen zu ranken. Diese Praxis ist zwar wünschenswert, aber mit Vorsicht zu behandeln. Eine Bewertung hängt immer von den Kriterien ab, die bewertet werden. „Reputation des Professors“ ist subjektiv und unklar. Ist jemand witzig und interessant, oder gibt er gute Noten, ist er oft beliebt. Forschungsgelder sind leicht zu vergleichen, werden aber sehr subjektiv verteilt. Anzahl von Artikeln in refereed (blind beurteilten) Fachzeitschriften, eines der Hauptkriterien, fehlt in den meisten Rankings. Praxisbezug ist in vielen Fächern (Latein, Pure Mathematik, Theoretische Physik) nicht anwendbar. Fazit: gültige Rankings zwischen Unis sind entwicklungsbedürftig.

Akkreditierung. Weil das Universitäts- und College System in den USA sich in der Qualität von „äußerst schlecht“ bis „hervorragend“ spannt, wurde drüben ein Akkreditierungssystem eingeführt. Ob dieses System in Deutschland notwendig ist, ist fragwürdig. Schaden kann es nicht, nur kosten tut es. Ob die Vorteile die Kosten aufwiegen, sei dahingestellt. Nur eines steht fest: die Regierung sollte sich aus dem Akkreditierungssystem heraushalten. Es geht besser privat.

Ausländer. England hat ungefähr 200.000 ausländische Studenten, die den britischen Universitäten um die 2 Milliarden pro Jahr in Gebühren einbringen. In den USA sind die Gebühren für Ausländer teilweise noch höher. Nach Zahlen, vergleicht sich Deutschland wohllautend (Wir sind Spitzenimporteure, hieß es in einer Zeitung) mit den USA und England, was totaler Unsinn ist, denn, wie angegeben, zahlen Ausländer in diesen Ländern riesige Studiengebühren, in Deutschland aber fast gar keine, denn die deutschen Importe kommen hauptsächlich aus der Dritten Welt. Ein Apfel-Orangen Vergleich. Deutsche Universitäten sollten versuchen, mit England und den USA zu konkurrieren. Das Problem ist die Sprache. Vielleicht sollten wenigstens einige Schlüsselkurse in Englisch gegeben werden. So könnte man ein Programm zusammenstellen, das intelligente, betuchte Ausländer reizen könnte.

Gehalt nach Leistung. Im Idealfall, und danach sollte man streben, sollten Gehälter und Leistung eng verbunden sein. Im Akademischen gibt es eigentlich nur drei Kriterien, die in Betracht kommen, um Gehaltserhöhungen auf faire Weise zu verteilen: Unterricht, Publikationen und Forschungsgelder. Ein Gehalt-Erhöhungs-Komitee könnte auf jeden dieser drei Kriterien 10 Punkte verteilen. Der Jahresbericht eines jeden Professors wäre die Basis für die Verteilung. So erzielt Prof. Müller eine Punktzahl von, sagen wir, 24 (9+7+8). Prof. Stein, sein Kollege, hat kein Forschungsgeld erringen können und hat keine Publikationen vorzuweisen. Seine Punktzahl ist nur 8 (8+0+0). Er bekommt also nur Drittel der Gehaltserhöhung von Prof. Müller. Auf diese Weise wird das Geld, das für Gehaltserhöhungen zur Verfügung steht, unter den Professoren aufgeteilt. Das System ist kollegial, fair und bewährt. Es wird, wenn eingeführt, auf wenig Widerstand stoßen.

Leadership. Es sollte in einer Universität keine permanenten Entscheidungsträger geben. Sie sollten alle drei bis fünf Jahre wechseln. Abteilungsleiter, Dekane, Vize-Präsidenten und Präsidenten – alle diese Positionen sollten zeitlich befristet sein. Auch sollten ihre Funktionen hauptsächlich repräsentativ sein. Die eigentliche Arbeit, und daher auch die Entscheidungen, machen gewählte Komitees, die sich laufend verändern und in denen alle Fakultätsmitglieder dienen sollten. Das höchste Komitee der Universität ist der Senat. Er beschäftigt sich zweimal im Monat mit akademischen Angelegenheiten, welche die ganze Universität, also nicht nur Fakultäten, betreffen. Hier sitzen gewählte Fakultäts-Mitglieder, Dekane, Vize-Präsidenten und der Präsident. Jeder hat eine Stimme. Die Mehrheit gilt, denn Konsens an der Uni ist unerreichbar.

Uni-Klima. Die Studenten sind stolz auf ihre Uni. Ihre Einstellung ist positiv. Sie haben von Eltern, Freunden und Bekannte gehört, dass ihnen jetzt ihre besten Lebensjahre bevorstehen. Sie kommen gern und haben große Erwartungen, obwohl sie wissen, dass sie von September bis Dezember und dann noch einmal von Januar bis April hart arbeiten müssen. Zur Erholung und Belohnung gibt es aber zwischendurch viele Veranstaltungen, Theateraufführungen, musikalische Abende, Vorträge, sportliche Ereignisse. Master und Ph.D. Studenten haben es besonders gut, sie werden geradezu verhätschelt. Sie haben ihre eigenen Tische und Ablagemöglichkeiten, separate Computer Labs. Sie essen oft zusammen mit den Professoren und arbeiten mit ihnen an Forschungsprojekten. Ihre Meinung wird respektiert. Das Leben an der Uni ist aufregend, denn es besteht ja die Möglichkeit, den richtigen Lebenspartner zu treffen, neue Freundschaften zu schließen oder einfach ein Kontaktnetzwerk aufzubauen.

Studentenerfolg. Wenn Studenten Gebühren bezahlen, ändert sich das Leben für den Professor. Die Universität kann es sich nicht leisten, einem Studenten 10.000 oder 20.000 Euro pro Jahr abzulocken, um ihn dann durchfallen zu lassen. Da wird bei der nächsten Vertragsverlängerung schon lieber der Professor ausgetauscht. Erfolg wird erwartet. Natürlich fallen Studenten durch, man hat ja schließlich Standards, aber die Durchfallrate muss sich in Grenzen halten. Sie ist am höchsten im ersten Jahr des Bachelor Studiums, also im undergraduate Programm, da die jungen Studenten von den Oberschulen nicht immer gut vorbereitet werden und die plötzliche Freiheit nicht für das Studium einsetzen. Im graduate Programm, also in den Master und Ph.D. Studiengängen, ist die Erfolgsquote hoch. Man scheitert hier selten in den Kursen. Die Doktorarbeit ist das Hauptanliegen; hier kann viel schief laufen.

Uni-Gesamtkosten. Ungefähr die Hälfte der Gesamtausgaben der Uni sollten durch Studiengebühren bestrichen werden, die andere Hälfte durch vom Bund und Land eingesammelte Steuergelder. Diese Zahlen sind keine Utopia, sondern Standard in Hunderten von Universitäten. Vom internationalen Standpunkt aus gesehen, gibt es viele Gründe, so schnell wie möglich auf dieses 50-50 Model hinzuarbeiten. Die Erziehungslasten sind fair verteilt. Alle Bürger zahlen jungen Leuten, die zur Uni gehen wollen, durch Steuern die Hälfte der Studiengebühren; die andere Hälfte zahlen die Studenten selber. Der Staat sammelt das Geld für die Uni ein; ansonsten hat er keine Funktion im Universitätsleben.

Beschäftigungsrate. Unis und Colleges wetteifern mit Beschäftigungsraten. So schreibt z.B. Brock University (15.000 Studenten) mit Stolz, dass sechs Monate nach Beendigung des Studiums 98.2% ihrer Bachelor und Master Absolventen Beschäftigung gefunden hätten (basiert auf einer unabhängigen von der Regierung geförderten Umfrage). Das ist die höchste Rate in der kanadischen Provinz Ontario (welche auch ganz oben in der Pisa Studie steht). Kann eine deutsche Uni hier mitkonkurrieren?

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Das Erziehungssystem ist der Motor des Landes. Werden die Universitäten befreit, können sie unabhängig und eigenständig handeln. Das würde einen Boom in Deutschland auslösen, dessen belebende Wirkung weitreichend wäre. Würden sie gleichzeitig zum Bachelor-Master-Ph.D. System überwechseln, mit allem was dazu gehört, wären deutsche Universitäten weltweit wieder konkurrenzfähig. Im Moment sind sie es nicht, denn ein Beamtensystem kann mit einem freien System nie konkurrieren.

Curriculum Vitae
Robert Knoop

Geboren 1938 in Hamburg, emigrierte ich 1960 nach Absolvierung der Bundeswehrzeit (Gebirgsjäger, Lt.d.R.) nach Kanada.

In Kanada studierte ich Volkswirtschaft an der Sir George Williams University in Montreal (Bachelor of Commerce) und später Betriebs- und Erziehungswissenschaften an der University of Ottawa (Master of Arts und PhD).

Ich unterrichtete 7 Jahre lang am Gymnasium, ging danach (1971) für zwei Jahre nach Guyana, Südamerika, wo ich für die kanadische Regierung die Errichtung eines Instituts für Technologie beaufsichtigte, bevor ich in das Universitätsleben wechselte. Von 1976 bis 1978 war ich Assistenz Professor, später (1978-1983) Außerordentlicher Professor und schließlich (1984-94) Professor der Erziehungs- und Betriebswissenschaften an der Brock Universität in Ontario. Ich unterrichtete Führungswesen, Individuelles- und Gruppenverhalten in Organisationen, Menschenkenntnis, Management, Lernorganisationen, Forschungsmethoden, und Lehr- und Lernmethoden.

Meine Seminarteilnehmer im Master Programm (es gibt im Master Programm keine Vorlesungen) kamen von verschiedenen Berufssparten: aus dem Erziehungs- und Gesundheitswesen, aus Industrie und Handel, und aus Regierungskreisen. Meine Studenten waren zumeist ältere, gestandene Leute (Schulleiter, Leiter von Krankenhäusern, Manager von Human Resource Abteilungen, Leiter von Regierungsabteilungen und der Abteilungen der Bundespolizei).
Meine Forschungsgelder von Bund und Ländern betrugen ungefähr eine halbe Million Dollar. Ich veröffentlichte über 40 Artikel in refereed Fachzeitschriften, wie Journal of Psychology, Psychological Reports, Journal of Educational Research, The Canadian Administrator, Education Canada, Industrial Relations, Ontario Education, Educational News, The Canadian School Executive, Perceptual and Motor Skills, The Journal of Educational Thought, Journal of Social Behaviour and Personality, Genetic, Social and General Psychology Monographs, and about ten publications with Psychological Type Press.
Als Professor gründete ich 1979 (bis 1994) eine Beraterfirma, Professional Effectiveness Technologies Inc. Die Firma spezialisierte sich auf Personal- und Management-Bewertungen und –Training, und auf System- Effizienz und -Effektivität. Kunden waren verschiedene Ministerien der kanadischen Bundes- und Provinzregierungen, Polizeiorganisationen, Industrieunternehmen und Schulbehörden.
Nach frühzeitiger Pensionierung, zog ich 1995 in die USA, um dort einen Verlag, Psychological Type Press Inc., zu gründen, der psychologische Testmaterialien an Universitäten, Colleges, Industrie, Army und Schulbehörden vertrieb.
In 2001 kehrte ich nach Deutschland zurück.

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